Ungeimpfte sollen grosse Anlässe meiden
Auch beim Impfen plädierte Maurer indirekt für eine zurückhaltende Rolle des Staates. Er bewege sich auch unter Leuten, die sich nicht impfen lassen wollten, sagte er. «Ich komme vom Land, dort ist man sehr kritisch. Das sind nicht einfach Spinner und Verschwörungstheoretiker, sondern senkrechte Schweizer, die sagen: Jetzt geht der Staat zu weit.»
Maurer äusserte dabei ein Dilemma: Wie solle er als Bundesrat entscheiden, ob jemand sich impfen lassen soll oder nicht? «Wenn Sie sterben, sterben Sie; wenn Sie gesund bleiben, bleiben Sie gesund, und wenn Sie jemanden anstecken, ist das Ihre Verantwortung.» In einer freiheitlichen Gesellschaft hätten die Leute ein Recht, sich selber zu verwirklichen.
Gleichzeitig rief Maurer Ungeimpfte zur Selbstbeschränkung auf. «Wer nicht geimpft ist, sollte auch nicht provozieren und an grosse Anlässe gehen.»
Gesellschaftliches Problem macht Sorgen
Insgesamt stellte Maurer verhärtete Fronten in wichtigen Fragen rund um die Pandemie fest. «Wir haben nicht nur ein gesundheitliches und wirtschaftliches Problem, sondern auch ein gesellschaftliches. Das macht mir am meisten Sorgen.»