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25.11.2025

Kundenbindung durch Werbegeschenke

Ein sorgfältig ausgewähltes Geschenk kann lange positiv nachhallen
Ein sorgfältig ausgewähltes Geschenk kann lange positiv nachhallen Bild: Unspash/Ambre Estève
Auf Messen lagen früher ganze Berge von Kugelschreibern, Schlüsselanhängern und Notizblöcken mit Logos auf den Tischen, heute wird deutlich genauer hingeschaut, was überhaupt verteilt wird. Der Markt wirkt erwachsener, die Zielgruppen kritischer und simple Streuartikel reichen nicht mehr aus.

Werbegeschenke rutschen damit aus der Ecke der beiläufigen Dreingabe in die Rolle eines kleinen Beweises dafür, wie ernst eine Marke das Thema Wertschätzung nimmt.

Werbegeschenke mussten sich neu erfinden

Früher galt die Faustregel: Je mehr Give-aways, desto besser die Wirkung. Diese Gleichung funktioniert nicht mehr. Ein anonymer Kunststoffkugelschreiber, der nach zwei Tagen im Müll landet, sagt mehr über Beliebigkeit aus als über Bindung. Unternehmen setzen deshalb verstärkt auf Gegenstände, die eine Geschichte erzählen.

Sie lassen mit einem Bezug zum Kunden ein Feuerzeug bedrucken, sodass dieser eine konkrete Erinnerung an das Unternehmen hat. Ein schlicht gestalteter Becher aus Keramik, eine Trinkflasche, die auf dem Schreibtisch bleibt, oder ein kleines Technik-Gadget mit durchdachtem Design machen deutlich, welche Art von Marke dahintersteht. Damit wird aus dem Werbeartikel ein Statement, das Haltung und Stilgefühl transportiert.

Kleine Gesten können grosse Wirkung entfalten

Ein gut ausgewähltes Präsent kann erstaunlich viel auslösen, denn ein praktisches Notizbuch, das im Alltag wirklich genutzt wird, oder ein hochwertiges Ladekabel auf dem Büroschreibtisch sorgt für regelmässige Berührungspunkte mit der Marke. Diese ständige Präsenz prägt sich unaufdringlich ein, ohne plakativen Werbedruck. Hinzu kommt der Effekt, dass ein Geschenk meist mit einem angenehmen Moment verknüpft wird, etwa einem erfolgreichen Projekt oder einem guten Gespräch. Aus dieser Kombination aus Nutzen im Alltag und positiver Erinnerung entsteht Loyalität, die sich schwer in Kennzahlen pressen lässt, aber deutlich spürbar ist.

Statt eine grosse Menge gleicher Artikel zu bestellen, lohnt sich inzwischen ein genauer Blick auf Zielgruppe und Anlass. Ein personalisiertes Notizbuch mit einer kleinen Botschaft im Inneren, eine Tasse mit einem augenzwinkernden Spruch aus der Branche oder ein Set moderner Schreibtischhelfer zeigt, dass sich jemand Gedanken gemacht hat. Wenn ein Supermarkt Einkaufstaschen bedrucken lässt, dann haben die Kunden einen direkten Vorteil davon und denken an das Unternehmen.

Moderne Werbegeschenke orientieren sich oft an aktuellen Trends, etwa minimalistische Gadgets für den Arbeitsplatz oder kleine Erlebnisgutscheine. Noch spannender wird es, wenn das physische Geschenk eine Brücke in die digitale Welt schlägt, beispielsweise über einen QR-Code, der zu exklusiven Inhalten führt, oder über eine Aktion, die in sozialen Netzwerken weitergespielt wird.

Nachhaltigkeit als strategischer Faktor, nicht als Deko-Effekt

In vielen Branchen gilt inzwischen, dass ein Werbegeschenk ohne nachhaltigen Ansatz aus der Zeit gefallen wirkt. Produkte aus recycelten Materialien, langlebige Textilien oder lokal hergestellte Artikel senden ein klares Signal. Eine robuste Trinkflasche, die täglich in der Bahn oder im Büro genutzt wird, zahlt auf das Umweltimage ein und zeigt gleichzeitig, dass Qualität Vorrang hat. Entscheidend ist, dass der ökologische Anspruch glaubwürdig bleibt.

Ein Präsent kann sehr leicht kippen und nach plumper Werbung aussehen, wenn Wert und Situation nicht zusammenpassen. Ein billiger Kunststoffartikel zum Firmenjubiläum wirkt eher wie ein Pflichtprogramm als wie eine ehrliche Geste. Dagegen kann ein sorgfältig ausgewähltes kleines Geschenk zu einem passenden Zeitpunkt sehr lange positiv nachhallen.

Vom Händedruck zum Hashtag und wie Werbegeschenke in die digitale Welt passen

Klassische Kundenbesuche oder Messestände werden inzwischen häufig von digitalen Kampagnen begleitet. Ein physisches Geschenk, das in einem Paket mit persönlichem Anschreiben ankommt, landet oft auf Fotos in sozialen Netzwerken, besonders wenn es originell gestaltet ist.

pd/stz./toggenburg24
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