Die Stadt im Rheintal wurde zum Treffpunkt der Volkskultur. Vom Eröffnungsabend bis zum feierlichen Festumzug am Sonntag herrschte eine einmalige Stimmung – getragen von Herzlichkeit, Musik und echtem Gemeinschaftsgefühl. Eröffnet wurde das Fest am Freitagnachmittag mit einem kleinen Umzug und einer Feier zum symbolträchtigen Moment der Fahnenübergabe vom letzten OK des Nordostschweizer Jodlerfests (NOSJF) in Appenzell an den Gastgeber aus Altstätten. Wie OK-Präsident Andreas Kobler erläuterte, war der Anlass nicht zufällig gewählt: Der Jodlerklub Altstätten feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen und wurde mit der Austragung des Nordostschweizer Jodlerfests für seine langjährige Brauchtumspflege gewürdigt. Die Kinder vom Kinderjodelchörli Rheintal rührten mit ihren klaren Stimmen und ihrer spürbaren Freude am Jodeln viele Zuhörer. Mit dem Wettvortrag «Äti, sing mit mir!» von Bruno Mathys gelang dem Jodlerklub Altstätten unter der Leitung von Hedy Fitze-Bissig eine eindrückliche Darbietung. Der Auftritt war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein emotionaler Moment – der organisierende Klub zeigte sich nach dem Singen spürbar übermannt. Und noch etwas blieb vom Eröffnungsabend hängen: Die über 120 Kinder vom Kinderschulprojektchor von Sissi Riegg, die mit ihrem lüpfigen Lied die Bühne füllten, eroberten die Herzen der Zuschauer im Sturm.
Ein Wochenende voller Klang, Farbe und Begegnung
Das Städtli verwandelte sich während drei Tagen in ein lebendiges Zentrum des Schweizer Brauchtums. Die Vortragslokale mit den Wettvorträgen waren meist proppenvoll. In den Gassen war immer etwas los: Alphörner erklangen aus jeder Ecke, Fahnen tanzten in der Luft und spontaner Jodelgesang legte sich wie eine Wolke über das Städtli. Auf den verschiedenen Märkten gab es für die Besuchenden nicht nur viel zu schauen, sondern auch einiges zu erleben und zu probieren. Wer müde Beine hatte, legte sie in der «Trachtenflicki» ins Fussbad, während Knöpfe angenäht und Säume gerichtet wurden. Auf der als aufwändiger Holzbau konzipierten offenen Bühne beim Museumsgarten sorgten verschiedene Formationen, Gastauftritte aus dem Ausland aber auch virtuose Darbietungen für staunende Gesichter. Wer bis spät abends blieb, konnte im Festzelt mit den Rusch-Büeblä und Enderlin Chicks am Freitag oder mit den Scheidner Buaba am Samstag bis tief in die Nacht feiern. Und wer von der Stimmung nicht genug bekam, durfte an der 24h-Bar weiter verweilen und die einmalige Atmosphäre geniessen.