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Leserbrief
Ebnat-Kappel
21.02.2024

Entgegnung der Grünen zum Podium «Wolf» in Ebnat-Kappel

Die Grünen Toggenburg entgegnen der Berichterstattung über das Podium in Ebnat-Kappel.
Die Grünen Toggenburg entgegnen der Berichterstattung über das Podium in Ebnat-Kappel. Bild: pexels.com / Toby Christopher
Der Wolf beschäftigt weiter: toggenburg24.ch habe über das Podium irreführend Bericht erstattet, schreiben die Grünen Toggenburg und nehmen Stellung.

«Über die Podiumsdiskussion «Wolf» in Ebnat-Kappel wurde in einem Artikel auf Toggenburg24 leider nicht korrekt berichtet. Es wurde so dargestellt, dass Kantonsrat Marco Fäh für den Wolf argumentiert hätte, die drei anderen jedoch gegen den Wolf.

Problemwölfe sollen entnommen werden

Dies entspricht jedoch nicht den Tatsachen: Alle beteiligten, inklusive Marco Fäh, waren sich einig, dass Problemwölfe entnommen werden sollten, und dass sich die Wolfspopulation in der Schweiz nicht selber regulieren wird und deshalb, vor allem zum Schutz der Bauern und ihrer Tiere, wir Menschen die Regulierung vornehmen müssen. Im Gegensatz zu den Referenten der SVP sprachen sich jedoch sowohl Revierförster Ruedi Bösch (SP) als auch Kantonsrat Marco Fäh (Grüne) für die Anwesenheit des Wolfs in der Schweiz aus. Insbesondere Ruedi Bösch tat dies nicht nur auf Grund des Artenschutzes und der Biodiversität, sondern auch, weil der Wolf eine positive Wirkung auf die Wald-Ökosysteme hat.

Wolf reguliert und hilft dem Förster

Er reguliert den Hirsch und hilft dem Förster, den Verbiss an Jungbäumen in Schach zu halten. Für die Grünen Toggenburg ist die Frage Wolf nicht eine Frage von Ja oder Nein, schwarz oder weiss. Es ist vielmehr die Frage, wie viel Wolf verträgt die Schweiz? Und wann und wie soll reguliert werden? Einseitige Darstellungen wie diejenige des Biologen Marcel Züger am Podium, Zitat «Herdenschutzhunde bellen 24 Stunden am Tag» oder plakativ-reisserische Parolen wie «mehr Päng Päng» und «schiessen, schaufeln, schweigen», wie man sie von Seiten der SVP am Podium hörte, werden der Komplexität des Themas Wolf mit Sicherheit nicht gerecht.

Kein Verständnis für Einstellung des Zuchtprogramms

Die GrünenToggenburg haben absolut kein Verständnis dafür, dass Entschädigungen für geschädigte Bauern ausbleiben, und dass der Bund das Zuchtprogramm für Herdenschutzhunde eingestellt hat. Solche Entscheide stehen quer in der Landschaft. Die zuständigen Behörden, insbesondere das Departement von Albert Rösti und das Parlament müssen hier deutlich nachbessern. Das Bundesamt für Umwelt unter Albert Rösti setzt offensichtlich auf den Abschuss des Wolfes anstatt den Schutz der Schafe. Es macht den Anschein, dass das Ziel neu die Ausrottung des Wolfes in der Schweiz ist.

Rösti als Wolf im Schafspelz

Hier sehen viele bereits Rösti selber als den Wolf im Schafspelz, der sich über geltende Gesetze und den Willen des Volkes hinwegsetzen möchte. Unsere Ansicht ist: Ja zu einer begrenzten Anzahl Wölfen in der Schweiz, Ja zum Schutz und zur Entschädigung der Bauern, und ganz klar Nein zur Ausrottung. Wer den Wolf in der Schweiz ausrotten möchte, der kann sich auch nicht beklagen, wenn die Inder den Tiger ausrotten und die Afrikaner den Elefanten. Auch diese schönen und majestätischen Tiere bergen erhebliches Konfliktpotenzial, wenn sie auf menschliche Zivilisation treffen. Die Vielfalt, Faszination und Schönheit dieser Welt würde verarmen, wenn wir jedes Tier, welches uns irgendwie in die Quere kommt, gleich ausrotten würden.»

Michel Haller / Grüne Toggenburg