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Leserbrief
Wattwil
22.01.2024

Wattwiler «Abstandsinitiative»: Dafür und dagegen

Abstand bedeutet für Alfred R. Tanner auch Sicherheit.
Abstand bedeutet für Alfred R. Tanner auch Sicherheit. Bild: screenshot/geoportal.ch
Die Gegner der Wattwiler «Abstandsinitiative» machten es sich zu einfach, schreibt Alfred R. Tanner in seinem Leserbrief.

«Wer für die Initiative stimmt, ist gegen die Windräder. Wer für die Windräder stimmen will, muss gegen die Initiative sein.

Privileg, die Initiative zu ergreifen

Initiative, was für ein schönes Wort, es zergeht auf der Zunge, aber es bleibt der Nachgeschmack der völlig unbefriedigenden Situation, dass „für etwas sein“ bedeutet, dass damit „gegen etwas“ Stellung genommen wird. Doch so einfach ist es eigentlich nicht, denn nur für etwas zu sein und darüber zu reden genügt nicht. Wenn etwas in Gang gesetzt werden soll, muss man schon die Initiative ergreifen. Dass das nicht überall auf dieser Welt möglich ist, wissen wir alle. Es ist deshalb ein Privileg, eine Initiative ergreifen zu dürfen.

Stellung beziehen

Mit der Initiative kommt Bewegung in eine Sache, die vorher still vor sich hin dämmerte. Es braucht Energie und Aufwand und man muss klar Stellung beziehen für das, was man gerne möchte und es muss durchaus nicht sein, dass sich eine Initiative gegen etwas richtet. Das ist auch hier der Fall: die Initiantinnen und Initianten setzen sich für die Einhaltung eines vernünftigen Abstandes von Windkraftanlagen zu menschlichen Lebensräumen ein. Es steht nichts davon in ihrer Eingabe, dass sie keine Windkraftanlaaen wollen.

In die Gegnerkiste werfen

Gegner einer Initiative machen es sich zu einfach, wenn sie die Menschen, die sich für etwas engagieren, einfach in die Gegnerkiste werfen. Bequem ist es zwar, denn in so einer Kiste hat vieles Platz und es ist einfach, auch die Atomkraftgegner, die Klimaverweigerer und die Ewiggestrigen noch hineinzupacken, bevor der Deckel zugeschlagen wird.

Abstand bedeutet Sicherheit

Wer in diesem Staat initiativ ist, dem gebührt Anerkennung, denn er setzt sich ja ein für etwas, von dem er denkt, dass es besser ist und ein Ja zu dieser Initiative bedeutet nicht, dass keine Windkraftanlagen in der Schweiz möglich sind. Wenn sie nutzbringend sind, wird auch nichts und niemand verhindern können, dass welche gebaut werden. Man will damit schliesslich auch Geld verdienen. Initianten wollen aber nicht Geld verdienen, sie wollen etwas besser machen. Das ist einer der wichtigen Gründe, weshalb mittlerweile schweizweit Abstandsvorschriften für Windkraftanlagen beschlossen werden.

Abstand halten bedeutet Sicherheit, deshalb ist ein Ja zur Initiative richtig.»

Alfred R. Tanner