«Offensichtlich haben finanzstarke Kreise ein vitales Interesse, die Nutzung des Windes als Energiequelle zu verhindern. Wie anders sind die mächtigen Plakate in ganz Wattwil zu erklären?
Manipulative Plakate
So gekonnt die Plakate gestaltet sind, so manipulativ sind sie. Mit roten Kreisen wird suggeriert, von Windturbinen ausgehende Strahlung führe zu gesundheitlichen Problemen. Im Argumentarium des Initiativkomitees ist von „häufig beobachteten“ Schlafstörungen, Migräne, Herzbeschwerden und Gleichgewichtsstörungen durch Infraschall die Rede. Das ist klar eine Behauptung ohne schlüssige Belege. An jeder Strasse, jeder Bahnlinie, ja sogar an Fliessgewässern oder windbewegten Gehölzen entsteht Infraschall, das heisst tiefe Frequenzen, die weder von Menschen noch von den meisten Tieren gehört werden können. Probleme entstehen bei höheren hörbaren Frequenzen beispielsweise an Strassen, nicht aber bei den tiefen Frequenzen der Windturbinen.
Das Gegenteil ist der Fall
Im weiteren wird mit einem zustimmend nach oben gestreckten Daumen vor einem Windrad die Vorstellung geweckt, ein Ja zur Abstandsinitiative bedeute ein Ja zur Windkraft. Das Gegenteil ist der Fall. Auch wenn die Abstände nicht auf Gemeindeebene geregelt werden, sondern von übergeordneten kantonalen oder eidgenössischen Bestimmungen, so wäre ein entsprechender Artikel im Wattwiler Baureglement dennoch fatal. Obwohl toter Buchstabe, würden Windkraftgegner andauernd mit dem „missachteten Volkswillen“ argumentieren.
Ausstieg nur mit erneuerbaren Energiequellen möglich
Es ist völlig unrealistisch, den bereits beschlossenen Ausstieg aus der Atomenergie und die Verabschiedung fossiler Energieträger einzig mit Einsparungen verwirklichen zu wollen. Diese Herkulesarbeit ist nur mit allen erneuerbaren Energiequellen möglich: Wasser, Sonne, Erdwärme, Biomasse – und eben auch Windenergie, die notabene zu den umweltfreundlichsten gehört. Damit können wir uns nebenbei von der Abhängigkeit insbesondere von diktatorischen Regierungen im Ausland lösen.»