Die Berufs- und Studienberatung des Kantons Schwyz lud kürzlich im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Insiders live» zu einem Infoabend ein. Dieses Mal standen gleich mehrere Studiengänge auf dem Programm: Kulturwissenschaften, Geschichte, Anglistik und Recht. Mehr als 50 Mittelschülerinnen und Mittelschüler hatten sich für die Veranstaltung «Gesellschaft, Kultur und Recht» angemeldet. Aufgrund der hohen Teilnehmeranzahl wurde die Veranstaltung online durchgeführt.
Von den Kulturwissenschaften in den Journalismus
Die Reporterin, die bei der «Schweizer Illustrierte» in Zürich arbeitet, erzählte den Maturanden und Maturandinnen über ihr Studium der Kulturwissenschaften an der Universität Luzern. Das Studium sei sehr vielseitig. Besonders hob sie den Freiraum hervor. So beschrieb sie ihr Studium denn auch als ein «Buffetstudiengang», bei dem bei der Zusammenstellung der einzelnen Kurse relativ viele Optionen offenstehen würden. Wie wichtig Praktika sind, um ein berufliches Netzwerk aufzubauen, wusste sie aus eigenen Erfahrungen. So hatte sie in den Sommerferien ein Praktikum in München und ein Auslandssemester in Paris besucht.
Anglistik-Studium bietet erst Bausteine für eine berufliche Karriere
Leonardo Annen, der im 8. Semester Anglistik an der Universität Zürich studiert, betonte ebenfalls die Flexibilität in seinem Studium, die er sehr schätzt. Die Grobstruktur sei zwar gegeben, aber spezifische Themenbereiche könne er selbst frei wählen. Dabei werden in seinem Studium drei Bereiche unterschieden: Die Sprache und ihre Mechanismen, Kultur der Sprache und natürlich die Literatur. Letztere nimmt einen grossen Schwerpunkt ein. Eine wichtige Kompetenz, die angehende Studierende mit sich bringen sollten, sei für ihn die Selbstständigkeit. Bezüglich Berufsaussichten stellte er klar, dass das Anglistik-Studium keine Berufsbildung sei, sondern vielmehr Bausteine gebe, um seine berufliche Karriere zu gestalten. «Englisch war keine Sprache für mich, sondern mein Hauptmedium», so Annen.
Vom Studiengang Geschichte ins Marketing
«Man muss einen Plan haben, denn nur Interessen reichen nicht.» Mit diesem Satz startete Simon Müller seinen Vortrag. Er hatte Geschichte an der Universität Luzern studiert. An der Insiders- live-Veranstaltung berichtete er von seinen Erfahrungen und gab den Mittelschülerinnen und Mittelschülern wertvolle Tipps für das Geschichtsstudium mit. Das Studium gestalte sich offen, da man zu rund 80 Prozent selbst entscheiden könne, was man besuchen möchte. Er erklärte, wieso Interessen allein für den Einstieg in den Arbeitsmarkt nicht reichen würden. «Es ist nicht einfach eine Stelle zu erhalten, da es nicht so viele Möglichkeiten gibt.» Deswegen betonte auch er, dass Arbeitserfahrungen während des Studiums sehr wichtig seien, um Kontakte zu knüpfen und um überhaupt die Arbeitswelt kennenzulernen. Das Fachwissen aus seinem Studium sei für seine aktuelle Arbeit im Marketing sekundär. Primär hingegen seien vielmehr die übergreifenden Kompetenzen, die er im Studium gelernt habe. Als Beispiel nannte er die Perspektivenübernahme. Er nutze sie nun, um sich besser vorzustellen, wie Kundinnen und Kunden auf eine Kampagne reagieren.
Arbeitserfahrung während des Studiums sammeln
Diesen Studiengängen ist eins gemeinsam: Die Studierenden sind mehr oder weniger frei in der Zusammensetzung der Module, was ihnen Flexibilität ermöglicht. So hatten alle Referierenden genug Zeit, um neben dem Studium zu arbeiten und Berufserfahrungen zu sammeln.