Am 7. Februar 1931 überreichte die Schöpferin Guilly d'Herbemont in Anwesenheit mehrerer Minister und Vertreter von Blindenorganisationen die ersten weissen Stöcke. Der weisse Stock wurde offiziell als Schutz und Erkennungszeichen blinder Menschen anerkannt.
An die blinden Menschen denken

Hoover-Cane – Edwin Hoover
Am 15. Oktober 1964 übergab US-Präsident Lyndon B. Johnson während eines Empfanges in einem symbolischen Akt Langstöcke an blinde bzw. sehbehinderte Menschen, damit sie mehr berücksichtigt würden.
Deshalb gilt dieser Tag seither als Startschuss des systematischen Orientierungs- und Mobilitätstrainings mit dem Weissen Blindenlangstock.
Training und Langstock waren von Richard Edwin Hoover entwickelt und standardisiert worden, darum wurde der Stock anfangs Hoover-Cane genannt.

Ungeahnte Verbreitung
1969 wurde der «Internationale Tag des Weissen Stockes» von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Am 15. Oktober wird seit diesem Datum an die Blinden gedacht.
Ab 1969 erlebte der weisse Stock eine ungeahnte Verbreitung. Mit dem Langstock und einem entsprechenden Mobilitätstraining konnten nun vermehrt blinde und sehbehinderte Menschen die grosse Herausforderung, allein im Strassenverkehr unterwegs zu sein, in Angriff nehmen.

Schweiz
Der Weisse Stock und die Leitlinien zählen zu den wichtigsten Orientierungshilfen von blinden und sehbehinderten Menschen. Am Tag des Weissen Stocks informieren Sektionen des Schweizerischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes SBV an verschiedenen Standorten über den Alltag mit dem Weissen Stock und darüber, was die Bevölkerung tun kann, damit das Miteinander reibungslos gelingt.
Sektionen suchen Kontakt
Die Orientierung im öffentlichen Raum ist für blinde und sehbehinderte Menschen oftmals eine Herausforderung. Umso wichtiger sind für sie Hilfsmittel wie der Weisse Stock und die taktil-visuellen Leitlinien – und die Aufmerksamkeit von sehenden Menschen.
Am 15. Oktober, dem Tag des Weissen Stocks, suchen verschiedene die Sektionen der Schweiz den Kontakt zur Bevölkerung.
Leitlinien freihalten
Mit verschiedenen Aktivitäten machen sie die Alltagsrealität mit dem Weissen Stock erlebbar und schaffen Verständnis für die Bedürfnisse Betroffener. «Für ein gutes Miteinander sind wir auf die Rücksichtnahme der Bevölkerung angewiesen, beispielsweise, indem die Leitlinien konsequent freigehalten und Vortrittsrechte beachtet werden», erklärt Martin Abele, Bereichsleiter Interessenvertretung des SBV.
Um dies zu erreichen, wirbt der SBV mit den Kampagnen «Freie Leitlinien – sichere Orientierung» sowie «Weisser Stock = Stopp!».
Die eine Kampagne sensibilisiert dafür, dass die Leitlinien freigehalten und so Unfälle verhindert werden. Die andere macht auf das Vortrittsrecht von Menschen mit einem Weissen Stock beim Überqueren der Strasse aufmerksam. Die entsprechende Verkehrsregel ist vielen Verkehrsteilnehmenden zu wenig bekannt.
Mehr Informationen über den SBV FSA finden Sie hier.