«Selbstverständlich war die Multergasse in den Fünfzigerjahren des 20. Jahrhunderts noch nicht autobefreit wie heute. Genauer, autofrei war sie eigentlich schon, aber nicht, weil die Stadtbehörde sie verkehrsberuhigt hätte, sondern ganz einfach darum, weil es keinen Autoverkehr gab. Nur ganz vereinzelt wohnten oder arbeiteten Personen in der Gasse, die Besitzer eines Autos waren. Jedes Kind kannte die Nummern der Kontrollschilder auswendig und konnte sie dem jeweiligen Halter zuordnen. Noch heute könnte ich sie alle aufzählen», schreibt Liana Ruckstuhl in ihrem Buch «Multergasse 10».
Liebeserklärung an die Gallusstadt
Das Buch sei eine Liebeserklärung an die Stadt St.Gallen, insbesondere an eben diese mitten in der Altstadt liegende Gasse. Hier ist die Autorin Liana Ruckstuhl aufgewachsen, die Stadt ist bis heute ihre Heimat. Und sie ist ihr Wirkungsort. St.Gallen hat sie geprägt, ebenso wie sie mit ihrem beruflichen, politischen und gesellschaftlichen Engagement die Stadt mitgestaltet hat.
In ihrem neuesten Buch blickt Liana Ruckstuhl auf ihre Kinderjahre zurück. Redaktor Roger Fuchs vom Verlagshaus Schwellbrunn hat die 77-Jährige zum Interview getroffen: