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Gesundheit
26.07.2021
26.07.2021 11:03 Uhr

Trotz vollständiger Impfung an Corona verstorben

Bis am 22. Juli 2021 hat das BAG 18 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gezählt. (Symbolbild)
Bis am 22. Juli 2021 hat das BAG 18 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona gezählt. (Symbolbild) Bild: wetter.de
Die Delta-Variante spielt der Impfung einen Streich. Trotz scheinbar vollständiger Immunisierung sind 300 Menschen an Corona erkrankt. Die dritte Impfung ist aber noch nicht bereit.

Die festgestellten 300 Infektionen fanden 14 Tage nach der zweiten Impfung statt. 78 Menschen mussten hospitaliert werden und 18 sind trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 verstorben. Bis am 21. Juli waren fast 4 Millionen in der Schweiz vollständig geimpft. (Quelle: BAG)

Es besteht eine Dunkelziffer

Der BAG-Mediensprecher Daniel Dauwalder nimmt an, dass es noch mehr Personen gibt, die Impfdurchbrüche hatten. Sie wurden einfach weder ambulant noch in einem Spital erfasst. Im Grossen und Ganzen seien aber die Fälle von vollständig Geimpften, die sich wieder infizieren, gering.

Nimmt der Impfschutz ab?

Zahlen aus Israel aus dem Zeitraum vom 20. Juni bis 17. Juli 2021 zweigen, dass die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe mit der Zeit deutlich abnimmt. (Klicken Sie hier). Nur noch 39 Prozent der Geimpften sind tatsächlich vor Übertragungen geschützt. Etwas mehr als 90 Prozent sind es bei schweren Verläufen. Je früher man geimpft wurde, desto geringer ist heute der Impfschutz. Die Zahlen betreffen die Delta-Variante. 94 Prozent in der Schweiz sind mittlerweile Infektionen der Delta-Variante.

Verminderter Schutz vor Infektionen

Der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen sagt zu dem, dass die Gründe dafür vielschichtig seien, und es könne noch keine abschliessende Interpretation gemacht werden. Ein zentraler Grund sei die Ausbreitung der Delta-Variante und die Aufhebung der Schutz– und Hygienemassnahme in verschiedenen Ländern.

Laut Steffen wird eine Drittimpfung im Moment nicht «generell empfohlen». Er  hält es aber für möglich, dass in den kommenden Monaten erweiterte Empfehlungen kommen.

Im Mai kündigte Gesundheitsminister Alain Berset an, dass die Schweiz sieben Millionen Dosen Auffrischungsimpfungen von Moderna für Anfang 2022 bestellt habe. Weitere sieben Millionen könnten bei Bedarf nachbestellt werden.

Wann kommen die Booster?

Martin Stieger, Anwalt, fragt, wann die Booster-Impfung für diejenigen käme, die das wollen. Durch die Zunahme der Delta-Variante wird die Booster– oder Auffrischungsimpfung immer mehr zum Thema. Biontech und Pfizer arbeiten bereits an der angepassten Impfung und wollen in den kommenden Wochen die Zulassung in Europa und den USA beantragen. In der Schweiz sind gemäss Swissmedic–Mediensprecher Lukas Jaggi noch keine Daten dazu eingereicht worden.

Personen mit schwerer Immundefizienz

Der Sammelbegriff Immundefizienz umfasst unterschiedliche Erkrankungen des Immunsystems, die gekennzeichnet sind durch eine vorübergehende oder dauerhafte Schwächung der Abwehrfunktion. «Patientinnen und Patienten mit einem schweren Immundefizit sollten also die Situation mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin besprechen. Wenn bei diesen aus medizinischer Sicht eine dritte Impfung angezeigt ist, können sie sich eine solche impfen oder impfen lassen», sagt Thomas Steffen.

Offiziell ist gemäss EKIF–Präsident Christoph Berger die Auffrischungsimpfung noch nicht zugelassen. Man warte zuerst auf die Daten von schweren Infektionen bei vollständig Geimpften.

Quelle: 20minuten vom 26. Juli 2021.

Toggenburg24