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Kolumne
12.07.2021

Mundart-Kolumne Hoppsanggale

Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwalder-Brändle erforschte während Jahren den St.Galler Dialekt. Mit «Hopp Sanggale!» entstand ein Werk mit rund 3000 Mundartbegriffen und Redensarten, die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind. Auf stgallen24 leben sie wieder auf.

Ein «Choderi» ist eine männliche Person (in weiblicher Form gibt es das Wort – sorry liebe Genderspezialisten- bezeichnenderweise nicht...), die «chöderet» und auf die Strasse spuckt.

Was sich heute leider wieder vermehrt eingebürgert hat und bei den meisten Menschen auf wenig Verständnis stösst, löste in der Zeit während des Zweiten Weltkrieges eine regelrechte Antispuck-Kampagne aus.

Aufgrund steigender Tuberkulosefälle wurde diese Unart während der Kriegsjahre in Plakataktionen öffentlich, heftig angeprangert und die Bevölkerung eindringlich gebeten, das Spucken auf die Strasse zu unterlassen, um die Ausweitung der Tuberkulosefälle einzudämmen.

Wäre vielleicht wieder einmal angebracht, denn das Spucken wird nicht angenehmer, auch wenn von hochdotierten Fussballern auf dem Rasen viel und gerne praktiziert...

Zur Autorin     

Die Ostschweizer Publizistin und Kunstschaffende Susan Osterwalder-Brändle landete mit ihrem dritten Buch, dem 1.St.Galler Mundartwörterbuch «Hopp Sanggale!» einen Sachbuch-Bestseller. Die ehemalige TV-Frau und Therapeutin widmet sich heute vor allem ihrer analogen und digitalen Kunst in der eigenen Galerie in Oberuzwil, sowie ihren publizistischen Projekten. Für stgallen24 erklärt Susan Osterwalder-Brändle regelmässig einen Mundartbegriff oder eine Redensart, verbunden mit kleinen Geschichten zum Schmunzeln.

Susan Osterwalder-Brändle, stgallen24-Kolumnistin