Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Agenda
Kolumne
07.08.2021

Mundart-Kolumne Hoppsanggale

Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwlder-Brändle.
Susan Osterwalder-Brändle erforschte während Jahren den St.Galler Dialekt. Mit «Hopp Sanggale!» entstand ein Werk mit rund 3000 Mundartbegriffen und Redensarten, die zum Teil schon in Vergessenheit geraten sind. Auf stgallen24 leben sie wieder auf.

Wer tunggt oder tüngglet heute noch? Spätestens seit Kurt Felix’ Gipfeli-Film mit versteckter Kamera und Kult-Status aus der Sendung Teleboy 1974, wusste man, dass auch öffentlich tüngglet wird... Mit mehr oder weniger Toleranz des Gegenübers. Googeln sie doch mal «Teleboy, Gipfeli».

Meine Grossmutter machte es - mit Suppe; mein Grossvater machte es - mit Kakao. Gaggobrögge hiess das damals und ich fand es scheusslich! Brot, insbesondere das morgendliche Gipfeli im Kaffee oder Gaggo zu tunken gehörte durchaus zu den kulinarischen Gepflogenheiten der damaligen Zeit.

Mich an die Gaggobrögge zu erinnern, erfüllt mich heute noch mit einer gewissen Abscheu. Obwohl auch ich es heute mache - aber nur, wenns keiner sieht. Und nur mit Salatsauce...

Zur Autorin     

Die Ostschweizer Publizistin und Kunstschaffende Susan Osterwalder-Brändle landete mit ihrem dritten Buch, dem 1.St.Galler Mundartwörterbuch «Hopp Sanggale!» einen Sachbuch-Bestseller. Die ehemalige TV-Frau und Therapeutin widmet sich heute vor allem ihrer analogen und digitalen Kunst in der eigenen Galerie in Oberuzwil, sowie ihren publizistischen Projekten. Für stgallen24 erklärt Susan Osterwalder-Brändle regelmässig einen Mundartbegriff oder eine Redensart, verbunden mit kleinen Geschichten zum Schmunzeln.

Susan Osterwalder-Brändle, stgallen24-Kolumnistin