Schimpfnamen; «Eim all Schlötterlig aahängge» – jemanden übel beschimpfen.
Praktisch in allen Schweizer Stadt- und Kantonsparlamenten dürfte sich irgendwann die Frage gestellt haben, in welcher Sprache man kommunizieren und diskutieren, Anträge stellen und seiner Empörung Ausdruck verleihen sollte. Das Zürcher Stadtparlament diskutiert auf Schweizerdeutsch.
Ausgerechnet die Frage, ob die Debatten versuchsweise für ein halbes Jahr auf Hochdeutsch geführt werden könnten, diskutierte das Zürcher Stadtparlament aufgrund ausländischer Parlaments-Gäste 2017 auf Hochdeutsch. CVP-Präsident Markus Hungerbühler, hatte sich damals von einem Versuch versprochen, dass der Rat dank des Hochdeutschen sachlicher arbeiten und Debatten verbal gesitteter geführt werden könnten.
Doch nur wenige RatskollegInnen teilten seine Meinung. SVP und FDP stimmten geschlossen gegen den Antrag. In Mundart sei man authentischer und volksnaher. Befürworter fanden demgegenüber, man gewinne eine «Denksekunde» und es entstünden weniger Ausfälligkeiten.
Dem hielt jedoch FDP-Politiker Michael Baumer entgegen, dass man auch auf Schriftdeutsch niveaulos diskutieren könne: «Auch auf Hochdeutsch kann man sich Schlötterlig anhängen.» In St.Gallen diskutiert man in sachlichem Deutsch. Es ist aber anzunehmen, dass man sich auch hier gerne mal «all Schlötterlig» an den Kopf schmeissen würde.