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08.06.2021

Erste EPI Orgel kehrt zurück

1930 erworben, 1960 ging die Orgel als Leihgabe an die Helferei Grossmünster Zürich.
1930 erworben, 1960 ging die Orgel als Leihgabe an die Helferei Grossmünster Zürich. Bild: Moritz Hager
Die erste gut erhaltene Toggenburger Hausorgel, 1754 gebaut vom legendären Orgelbauer Wendelin Looser, klingt seit Kurzem wieder in der Kirche der Schweizerischen Epilepsie–Stifung in Zürich.

1930 wurde die Orgel erworben, dann ging sie in den 1960er Jahren als Leihgabe an die Helferei des Grossmünsters Zürich, wo sie aufwendig restauriert wurde. Nun wurde sie wieder zurückgeholt.

Mozart nannte die Orgel die Königin unter den Instrumenten. Keine ist wie die andere, jedes Instrument hat seine eigene Prägung und seinen eigenen Charakter. 1930 dürften genau diese Attribute den früheren EPI Hausvater Johannes Fausch dazu bewogen haben, eine Orgel der besonderen Art zu erwerben. Gerade mal schrankgross, mit einem 48 Tasten-Manual, erstaunlich kräftigem Klang und gebaut von keinem Geringeren als dem berühmten Schweizer Orgelbauer Wendelin Looser (*14. April 1720 Kappel/SG, †25. Februar 1790).

Zum Jubiläum zurückgeholt

Das Schmuckstück begleitete die EPI Stiftung für viele Jahrzehnte bei Andachten und Feiern, bevor sie 1966 als Leihgabe zur Helferei des Grossmünsters Zürich wanderte. Da 1971 die EPI Kirche mit eigener Orgel gebaut wurde, verbrachte die Toggenburger Hausorgel über ein halbes Jahrhundert in der Helferei, wo sie auch aufwendig restauriert wurde. Zum 50-jährigen Jubiläum der EPI Kirche wurde das kostbare Instrument nun wieder zurückgeholt.

Unbekannte Lehre von Looser

Wendelin Looser wurde am 14. April 1720 in Kappel geboren und starb am 25. Februar 1790. Sein Verdienst dürfte es sein, die Orgelbaukunst im Tal begründet zu haben. Er stammt aus dem im oberen Toggenburg sehr verbreiteteten evangelischen Geschlecht Looser. Seine Orgeln datieren von 1754 bis 1781, doch hat er vermutlich schon vorher Orgeln gebaut.

Wo Wendlin Looser seine Kunst gelernt hat, ist nicht bekannt. Aufschluss könnte die Kenntnis der Herkunft der bei allen seinen Orgeln verwendeten Papier-Tastenblättchen geben, die die Jahreszahl 1710 tragen. Sie stammen vermutlich aus dem Vorrat seines Lehrmeisters.

Schweizerische Epilepsie-Stiftung, mehr Informationen finden Sie auf der Website:
www.swissepi.ch

Schweizerische Epilepsie-Stiftung, Silvia Kraus/Toggenburg24