In der Spitex kriselt es gewaltig: Mehrere Kündigungswellen, unerhörte Mitarbeiter und Kritik am neuen System sorgten in den vergangenen Wochen für Schlagzeilen. Nun verlässt auch noch der Geschäftsführer das Boot – nach nur sechs Monaten.
Michael Zellweger verlässt die Spitex St.Gallen AG auf eigenen Wunsch, heisst es am Donnerstag in der Medienmitteilung. Im Dezember 2020 hat der Geschäftsführer den Weg für den operativen Start der neu gegründeten Organisation per 1. Januar 2021 in die Wege geleitet.
Zu viel Druck?
Unter seiner Führung wurden rückwärtige Prozesse vereinheitlicht und die technologische Entwicklung vorangetrieben. Doch die Reorganisation sorgte für sehr viel Kritik: Mitarbeiter warfen der Spitex vor, dass mit der neuen Philosophie nur dem Geld hinterhergejagt werde und nicht mehr die Klienten im Fokus stünden.
Deshalb kehrten 34 Angestellte der Spitex den Rücken. Handlungsbedarf und reichten eine Interpellation mit dem dem Titel «Wie steht es um die neue Spitex St.Gallen AG?» ein. Sie wollen unter anderem wissen mit welchen Begründungen die Mitarbeiter gekündigt haben und was konkret gegen die Kündigungswelle unternommen wird. Immer lauter wurden die Stimmen, die interne Untersuchungen forderten. Wurde der Druck für Zellweger zu gross?