Bei keiner Abstimmung gibt es ein Richtig oder Falsch. Es ist immer die eigene Haltung. Die Mehrheit entscheidet, der Rest lebt mit der Entscheidung. Das ist grob verkürzt die Erfolgsgeschichte der Schweiz. Eine weltweit einmalige Erfolgsgeschichte.
«Ds Wort gilt»
Entscheidend ist nicht unbedingt der Ausgang einer Abstimmung, viel mehr ihre Verlässlichkeit. Was beschlossen wurde, gilt. So weh es auch tun mag. Dieses Prinzip ist in den letzten Jahren ins Wanken geraten.
Mehrfach war zu beobachten, wie «Bern» versuchte, eine an sich klare Entscheidung in der Umsetzung zu verwässern, was dann sogar zur grotesken Situation führte, dass erneute Volksinitiativen dafür sorgen sollten, dass das einmal Beschlossene auch Wirklichkeit wird. Das sollte und darf nicht sein. «Ds Wort gilt», wie die Glarner sagten, nachdem an einer Landsgemeinde die Revolution einer massiven Reduktion der Zahl der Gemeinden überraschend Wirklichkeit wurde. Doch welches Wort gilt heute?
Die Regierung hat zwei Vorteile
Längst keines mehr. Vieles, was seit Februar 2020 geschehen ist, könnte man mit Blick auf die vielen Unsicherheiten rund um das Corona Virus vielleicht sogar als «vorsichtshalber» verbuchen, selbst wenn es einem nicht passt. Temporär eingesetzte unangenehme Massnahmen?
Die Schweiz und ihre Bevölkerung hätten wohl damit leben können, wenn man eine Linie dahinter erkannt hätte. Wenn klar geworden wäre, dass der Bundesrat aus bestem Wissen und Gewissen handelt. Wenn die Massnahmen belegbar effektiv gewesen wären.
Das ist beim besten Willen schon lange nicht mehr der Fall.
Unsere Regierung hat einen entscheidenden Vorteil, oder besser zwei:
- Zum einen die erstaunliche Obrigkeitsgläubigkeit der Menschen hier, die sich in Zeiten von Corona offenbart, denn viele Menschen wollen offenbar geführt werden, sind froh, wenn sie nicht selbst denken müssen und Widerstand ist ihnen zutiefst zuwider.
- Zweitens haben sie ein sehr kurzes Erinnerungsvermögen, denn sonst müssten sie sich längst in heller Aufregung befinden.
Vormundschaft für den Staat
Denn das Volk hat in rekordverdächtiger Zeit vergessen, dass die Maske, die heute als unverzichtbares Element im Kampf gegen die Ansteckung vermarktet und verordnet wird, in ihren Anfänge von höchster Stelle als untaugliches Mittel zur Abwehr des Virus bezeichnet wurde. Später hiess es halbherzig, man habe das nur so kommuniziert, weil die Maske nicht ausreichend verfügbar gewesen sei.
Bei den vielen teuren Kommunikationsexperten, die der Bund auf unsere Kosten beschäftigt, muss man sich schon fragen, ob das die richtige Strategie war, wenn die Behauptung denn überhaupt stimmt.
Etwas, was man eigentlich für unverzichtbar hält, einfach herunterspielen, weil gerade nicht genug Exemplare rumliegen? Ein Staat, der das tut, müsste eigentlich unter Vormundschaft gestellt werden. So ist er auf jeden Fall nicht handlungsfähig.
Wieder eine Lüge - Reisequarantäne
Im Herbst 2020 wurden wir brandschwarz angelogen, als man uns sagte, dass mit einer Reisequarantäne in bestimmte Länder die Ansteckungsgefahr in der Schweiz reduziert werde.
Der Unsinn kam bald zum Vorschein, von den Rückkehrern drohte nur unter einem Prozent Gefahr. Wir wurden also aufgrund eines skandalösen Märchens gezwungen, unsere Ferien zu stornieren oder überstürzt zurückzureisen - doch niemand sagte was, die Versicherung würde das Geld zurückzahlen.
Der Tod lauert im Restaurant?
Bis heute ist uns der Bundesrat jeden Nachweis schuldig geblieben, dass vom geselligen Zusammensein in einem Lokal eine Gefahr ausgeht. Gleichzeitig werden ganz offiziell seit langem die Privathaushalte als grosser Ansteckungsort identifiziert. Dort kann man sich weiter treffen, auch wieder mit mehr Personen. Aber zu viert an einem Tisch im Restaurant, mit Maske bis zum Platz, mit Plexiglasscheibe zum nächsten Tisch - dort lauert er also, der sichere Tod?