«Hans Ulrich und Bartholme Rueger, sendt verdorbenn duc[aten] 285.23» Diese Zeile aus dem Abrechnungsbuch der Konstanzer Handelsgesellschaft Felix und Jakob Grimmel setzt den Schlussstrich unter einen Schuldprozess, der die Gemüter der St.Galler und Konstanzer Kaufleute jahrelang erhitzt hatte.
Zwischenstädtischer Konflikt provoziert
Die Grimmel, in jener Zeit die bedeutendsten Kaufleute in Konstanz und im angrenzenden Allgäu, blieben auf ihren Schulden von 285 Dukaten sitzen, welche das Resultat des Konkurses der St. Galler Kaufleute Hans Ulrich und Bartholme Rueger war. Und dies, obwohl sie sich auf alle erdenklichen Arten um die Geldeintreibung bemüht hatten. Sie waren auch nicht davor zurückgeschreckt, die höchsten Instanzen der Eidgenossenschaft und des römischen Reichs deutscher Nationen in den Eskalationsstrudel hinein zu reissen.
Eine vergleichsweise geringe Summe hatte nicht nur die nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Konstanz und St. Gallen getrübt, sondern einen zwischenstädtischen Konflikt provoziert. Wie konnte es soweit kommen?