Wie Recherchen bereits gezeigt haben, ist die vom BAG publizierte Positivitätsrate verfälscht. Denn die negativen Resultate aus den Massentests fliessen gar nicht in die Statistik. Und bis anhin bildeten u.a. diese Zahlen die Grundlage für die Bundesratsentscheide. Nun werden via Blick erneut Fakten zu den Verfälschungen publik:
- Testen heisst öffnen. Die Testoffensive läuft jedoch Gefahr, das Gegenteil zu bewirken: Sie treibt nämlich die Fallzahlen, die Positivitätsrate und den R-Wert nach oben
- Das BAG zählt nur die positiven Resultate der Massentests und lässt die negativen aussen vor
- «Weil nur die positiven Resultate gemeldet werden, führt das zu verzerrten Werten», bestätigt Martin Bühler, Leiter des Bündner Corona-Krisenstabs.
- «Fallzahlen, R-Wert und Positivitätsrate verlieren durch das Testen an Gehalt», so Raphael Ben Nescher, Chef des Berner Covid-Sonderstabs
- «Das ausschliessliche Melden der positiven Testresultate führt zu einem veränderten Bild der epidemiologischen Lage», sagt Guido Graf, Gesundheitsdirektor des Kantons Luzern
- «Die aktuellen Kriterien wie die Positivitätsrate oder der R-Wert sind nicht mehr geeignet, um über Lockerungen zu entscheiden», erklärt der Nidwaldner Gesundheitsdirektorin Michèle Blöchliger
- Der Bundesrat hat nun entschieden, künftig auf die Positivitätsrate als Richtwert zu verzichten
Fosca Gattoni, stellvertretende Leiterin der Sektion Heilmittelrecht beim BAG, erklärt gegenüber Blick: «Das vermehrte Testen ist ein Instrument, um Öffnungsschritte zu begleiten. Es dient dazu, das Risiko zu vermindern, dass bei Lockerungen der Massnahmen die Fallzahlen zu stark ansteigen.»
Bleibt zu hoffen, dass die Bundesrats-Informationen nächsten Mittwoch die verfälschten Statistiken mitberücksichtigen...