Der Islam wird als abrahamitische Religion oder auch als prophetische Offenbarungsreligion bezeichnet. Der Islam wurde im 7. Jahrhundert in Arabien durch den Propheten Mohammed (571-632 n.Chr.) eingeführt. Die Bezeichnung für diejenigen, die dem Islam angehören, ist für die maskuline Form «Muslim» und für die feminine «Muslima».
Was wissen wir über den Islam?

Das arabische Wort «Islam» bedeutet wörtlich
- «Sich-Ergeben» in den Willen Gottes
- «Sich-Unterwerfen» unter Gott
- «Sich-Hingeben» an Gott
- oder auch übersetzt mit Ergebung, Hingabe und Unterwerfung.

Grundlage – Koran
Die wichtigste textliche Grundlage des Islam ist der Koran, der als die dem Propheten Mohammed offenbarte Rede Gottes gilt. Die zweite Grundlage bilden die Hadithe zur Sunna Mohammeds. Die sich aus diesen Texten ergebenden Normen werden in ihrer Gesamtheit als Scharia bezeichnet.
Der Islam besteht aus fünf Hauptpflichten
Eine richtunggebende Definition für den Islam findet man aber nicht im Koran, sondern nur in den Berichten über den Propheten. Hierauf stützt sich die Lehre, dass der Islam aus fünf Hauptpflichten besteht, die seine fünf Säulen bilden.
Trotzdem sechs Glaubensartikel
Diese werden üblicherweise mit Schahāda, Salāt, Zakāt, Saum und Haddsch bezeichnet: Obwohl sich der Islam nach der oben genannten Definition nur auf die fünf genannten Pflichten erstreckt, gibt es im Islam sechs Glaubensartikel, nämlich:
- den Glauben an den einzigen Gott.
- seine Engel, seine Offenbarung.
- seine Gesandten.
- die Propheten Gottes: Adam, Abraham, Moses, Jesus und Mohammed.
- den Tag des Jüngsten Gerichts.
- das Leben nach dem Tod und die Vorherbestimmung.
Einzige Sünde – Verehrung anderer
Die Bezeugung der Einheit Gottes und die damit einhergehende Ablehnung des Götzenkults ist der wichtigste Glaubensgrundsatz der islamischen Religion. Dem Koran zufolge ist die Verehrung anderer Gottheiten neben Allah die einzige Sünde, die unter keinen Umständen vergeben wird.

Auch Jesus Christus ein Prophet
Der Islam beruft sich in seiner Herkunft auf Abraham, zählt also mit dem Judentum und dem Christentum zu den abrahamitischen Religionen. Sie beruhen auf den Offenbarungen der Propheten Moses und Mohammed, wobei in islamischer Interpretation auch Jesus Christus als Prophet betrachtet wird.

Über 1,7 Milliarden Anhänger
Somit ist der Islam nach dem Christentum heute die zweitgrößte Weltreligion.
Die Länder mit dem größten Anteil an der muslimischen Landesbevölkerung sind zum Beispiel:
- Algerien 99,0 %
- Tunesien 98,0 %
- Syrien 74,0 %
- Saudi Arabien 73,0 %
- Libanon 60,0 %

56 Staaten dabei
Die wichtigste überstaatliche islamische Organisation ist die «Organisation für islamische Zusammenarbeit» (OIC) mit Sitz in Dschidda. Ihr gehören 56 Staaten an, in denen der Islam Staatsreligion, Religion der Bevölkerungsmehrheit oder Religion einer großen Minderheit ist.
Muslimisch geprägte Länder in Europa sind Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo und Mazedonien.
Zahlreiche Gruppen, die sich unterscheiden
Im Laufe der Geschichte haben sich innerhalb des Islams zahlreiche Gruppen herausgebildet, die sich hinsichtlich ihrer religiösen und politischen Lehren unterscheiden. Von diesen Gruppen, z.B. den Sunniten, Wahhabiten, Schiiten, Ismaeliten, Charidschiten und den Aleviten wird nachfolgend noch die Rede sein.
Strikte Ablehnung der Dreifaltigkeit
Während der Islam mit dem Judentum und dem Christentum den Glauben an einen einzigen Gott sowie den Bezug auf Abraham und zahlreiche weitere biblische Propheten grundsätzlich teilt, unterscheidet er sich in seinen Grundlagen vom Christentum durch seine strikte Ablehnung der Trinitätslehre, der Dreifaltigkeit, der Dreieinigkeit von Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist. Sie werden als drei aus Gott entsprungenen Personen, nicht aber als drei Substanzen oder drei Götter aufgefasst. Hinzu kommt die Ablehnung der christlichen Vorstellung von der Erbsünde.
Anerkennung von Jesus als Prophet
Übereinstimmend mit dem Judentum ist hauptsächlich die Anerkennung von Jesus als Prophet und mit den anderen abrahamitischen Religionen allgemein die Anerkennung Mohammeds als Gottes Gesandter, als Prophet.