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Kantone
05.01.2021
«Wir haben nur 5800 Impfdosen bekommen»

Regierungspräsident Bruno Damann, Vorsteher des Gesundheitsdepartements
Die St.Galler Regierung und Fachleute äussern sich zur gegenwärtigen Corona-Situation, zum Impfstart und zur Härtefallregelung.
Am Dienstagnachmittag hat die Kantonsregierung sowie Fachleute an einer Medienorientierung die aktuelle Lage eingeschätzt.
Anwesend waren:
- Regierungspräsident Bruno Damann, Vorsteher des Gesundheitsdepartements
- Regierungsrat Marc Mächler, Vorsteher des Finanzdepartementes
- Regierungsrat Beat Tinner, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements
- Regierungsrätin Laura Bucher, Vorsteherin des Departements des Innern
- Karin Faisst, Leiterin Amt für Gesundheitsvorsorge
- Danuta Zemp, Kantonsärztin
Die wichtigsten Infos aus der Pressekonferenz:
- Bruno Damann eröffnet die Medienkonferenz: «Die Lage ist noch immer sehr ernst. Die Fallzahlen sind nach wie vor hoch.» Sorgen bereiten Damann besonders die vielen Todesfälle im Kanton St.Gallen. Auch die Spitäler sind nach wie vor sehr beschäftigt. Das liege auch an vielen Skiunfällen.
- Damann spricht über den Bub, der am Ostschweizer Kinderspital gestorben ist. «Wir haben einen Todesfall von einem 18-monatigen Baby.»
- «Wir haben nur 5'800 Impfdosen von Bern zur Verfügung gestellt gekriegt.» Pro Person werden zwei Dosen benötigt.
- Karin Faisst, Leiterin Amt für Gesundheitsvorsorge: «Morgen geht es los und die grösste Impfaktion im Kanton St.Gallen beginnt. Wir haben aktuell noch wenig Impfstoff. Deshalb müssen wir priorisieren. Deshalb sollen ältere Personen als erstes geimpft werden. Sind wir spät dran, weil wir morgen beginnen? Nein, wir sind gut vorbereitet.»
- Man startet im Toggenburg, weil sich die Heime dort sehr schnell organisieren konnten. «Wir spüren, dass es eine grosse Impfbereitschaft gibt. Aber wir haben noch zu wenige Impfungen.» Aktuell können mit 2'300 Personen geimpft werden. «Ich bitte deshalb noch um Geduld. Der Takt wird von den Impfdosen gegeben.» Ziel sei es, dass im Sommer 250'000 Personen geimpft sind.
- Danuta Zemp, Kantonsärztin: «Die epidemiologische Lage ist erst gegen Ende Woche klarer erkennbar. Aktuell gibt der R-Wert viel Gesprächsstoff.» Dieser liegt bei 0,86. Der neue Wert kommt Ende Woche. In der Spitalregion 1 konnten 800 Patienten aus dem Spital entlassen werden.
- Corona-Mutation: «Die Mutation ist zwar ansteckender, aber es gibt keine Evidenz, dass diese zu einem schweren Verlauf führt», sagt Zemp und ruft Personen, die sich in England oder Südafrika aufgehalten haben, zu melden. Aktuell ist eine Person mit der neuen Corona-Mutation in St.Gallen infiziert und bekannt.
- Zum Todesfall des Säuglings: «Die Abklärungen laufen noch. Es ist ein tragischer Einzelfall, der uns sehr betroffen macht.»
Härtefallregelung:
- Die Regierung reduziert die Mindestanforderungen für die Gesuchsteller von Härtefallmassnahmen deutlich.
- Ab dem 11. Januar 2021 muss ein Unternehmen nur noch Personal im Umfang von mindestens 100 Stellenprozent anstatt 300 Stellenprozent beschäftigt haben, um Unterstützungsgelder beantragen zu können.
- Zudem stehen im Kanton St.Gallen neu fast 100 Millionen Franken statt wie bisherrund 23 Millionen Franken für Hilfsmassnahmen zur Verfügung.
- Neu können auch Kulturschaffende wieder Finanzhilfen für coronabedingte Ausfälle beantragen.
- Bis Ende 2021 stehen aktuell noch 12,7 Millionen Franken für Unterstützungsmassnahmen im Kulturbereich zur Verfügung. Nachdem der Bund die Covid-19-Kulturverordnung angepasst hat, übernimmt der Kanton St.Gallen die vorgesehene Ausweitung der Anspruchsberechtigten.
- Die Regierung plant, dem Kantonsrat ein entsprechendes Gesetz für die Beratung in der Aprilsession zuzuleiten.