Der ehemalige St. Galler Stadtarchivar Ernst Ziegler beschäftigt sich nicht erst seit seiner Pensionierung mit dem grossen deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer. Für stgallen24.ch stellt Ziegler in unregelmässigen Abständen Preziosen aus Schopenhauers handschriftlichem Nachlass vor.
Als Individuum gehöre ich zu dem, was der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) in seinem Hauptwerk «Die Welt als Wille und Vorstellung» und anderswo «Fabrikwaare der Natur» nannte, zu den «gewöhnlichen Menschen».
Als solcher bin ich ein vom «Kärrner der Geschichte» zu einem «Kärrner der Philosophie» mutierter Zweibeiner ohne Federn und beibleibe kein Philosoph. Der «Kärrner der Philosophie» geht zurück auf Friedrich Nietzsche (188-1900), der in «Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben» schrieb: «Es kann keiner zugleich ein grosser Historiker, ein künstlerischer Mensch und ein Flachkopf sein: dagegen soll man nicht die karrenden, aufschüttenden, sichtenden Arbeiter geringschätzen, weil sie gewiss nicht zu grossen Historikern werden können; man soll sie noch weniger mit jenen verwechseln, sondern sie als die nöthigen Gesellen und Handlanger im Dienste des Meisters begreifen.»