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Kolumne
27.12.2025

Börsen-Jahresendrally mit Höchst

Christopher Chandiramani resümiert: «Das Börsenjahr war 2025 überraschend gut. Ohne Nestlé erreichte man rund 15 Prozent Performance.»
Christopher Chandiramani resümiert: «Das Börsenjahr war 2025 überraschend gut. Ohne Nestlé erreichte man rund 15 Prozent Performance.» Bild: Linth24
In der Weihnachtswoche mit zwei Handelstagen erreichte der SMI dank Indexgewicht von Basler Pharma und UBS mit 13'243 Punkten ein neues Allzeithöchst – ein Geschenk für Aktionäre.

Deutschlands Wirtschaft schwächelt wegen einer Kombination aus hohen Energiepreisen, gestiegener Inflation, globaler Konkurrenz (besonders aus Asien bzw. China), bürokratischen Hürden, internen politischen Kämpfen, Fachkräftemangel und veralteter Infrastruktur, was die einst starke Industrie («Wirtschaftswunder») unter Druck setzt und zu geringeren Investitionen und Exporten führt. Zurzeit gibt es rekordhohe Zahlen an Insolvenzen und Entlassungen.

Experten trauen auch den Statistiken der US-Wirtschaft nicht ganz. Die Zahlen könnten schöngeredet sein. Die Inflation ist relativ hoch. Nur der Arbeitsmarkt rechtfertigt etwas tiefere Leitzinsen.

Das globale Umfeld bleibt weiterhin turbulent. Trump liebäugelt wegen den Rohstoffen wiederum mit einer Annexion Grönlands.

Nach einem Telefongespräch mit den US-Vermittlern hat sich der ukrainische Präsident Selenskyj zwar zufrieden gezeigt. Auch Russlands Aussenministerium sieht langsame Fortschritte in den Verhandlungen mit den USA. Offenbar reist Selenskyj vor dem Jahreswechsel nochmals in die USA zu Gesprächen.

Die Konfliktherde Ukraine, Sudan und Venezuela usw. halten ebenfalls noch an.

US-Streitkräfte haben an Weihnachten Ziele der Dschihadisten Islamischer Staat (IS) in Nigeria angegriffen und dabei mehrere mutmassliche IS-Kämpfer getötet. Nach Angaben der USA geht es dabei um den Schutz der christlichen Bevölkerung.

Kambodscha hat Thailand wird vorgeworfen, seine Luftangriffe im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern trotz laufender Verhandlungen verstärkt zu haben. Der Abriss von einer Hindu-Statue heizte Konflikt weiter an.

Unternehmensentwicklung und Aktienkurse: Sieger und Verlierer

Der SMI stieg im Jahre 2025 um 12%. Aber die Performance einzelner Titel war sehr unterschiedlich. Überragende 382 Prozent Kursgewinn war möglich – mit dieser Performance hat Idorsia den breiten Schweizer Aktienmarkt deutlich übertroffen. Bei den SMI-Werten war es indes Holcim und gehörte zu den Aktienfavoriten (+70%), der Devisenbroker Cie Fin. Tradition erreichte 57% Plus, UBS und Swiss Life mit rund +30%, Roche und Novartis mit einem beachtlichen Schlussspurt von über 20%, ebenfalls Geberit +20%. Nestlé hatte interne Probleme und hinkte hinterher mit +6%. Rieter und Orion mit strukturellen Problemen verloren fast 60% und Meyer Burger verzeichnete sogar einen Totalverlust.

Aussichten

Das Börsenjahr war 2025 überraschend gut. Ohne Nestlé (mit hausgemachten Turbulenzen) erreichte man rund 15 Prozent Performance. Hauptthema des Jahres waren die US-Zölle, ein wahres Auf und Ab in der US-Aussenpolitik. Daran wird sich auch 2026 wenig ändern. Trotz der Senkung von 39 auf 15 Prozent für die Schweiz im November sind die Auswirkungen auf die Wirtschaft enorm, jedoch die Aussichten wieder etwas besser. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) dürfte im nächsten Jahr deutlich zurückgehen und erst 2027 wäre wieder wachsen. Aber bereits wird wieder mit höheren Zöllen gedroht. Der US-Präsident ist ungeduldig. Ein Abkommen soll bis 31. März 2026 verbindlich ausgehandelt werden. Wäre dies nicht der Fall, droht er wieder mit noch höheren Zöllen.

Das Problem der internationalen Verschuldung ist noch nicht ausgestanden. Fast alle Länder (USA und EU) kämpfen mit Budgetdefiziten. Auch die Schweiz könnte in den kommenden Jahren infolge höherer Militärausgaben Verluste machen. Das Parlament diskutiert zurzeit über Erhöhungen bei der Mehrwertsteuer. Andererseits würden Zinssenkungen den Aktien nochmals Schub verleihen. Die USA und EU-Zone haben noch Senkungspotenzial. Technologieaktien sind bereits hoch bewertet. Kryptowährungen werden weiterhin stark schwanken. Edelmetalle sind stark gefragt, vor allem Gold. Auch die Immobilien sind weiterhin stark im Aufwind.

Christopher Chandiramani, Börsenanalyst Portal24
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