«D Welt isch gross und s‘ Läbe schwer, und s‘ isch chalt i dim Dihei», beginnen die Kinder das Schlusslied. Denn so ist es kurz vor Weihnachten im Stück «Die Weihnachtserzählung» von Charles Dickens. Sein Held ist der Geizhals und Menschenhasser Ebenezer Scrooge, und sein Leben ist beschwerlich. Im Laufe der Geschichte, die von 19 Kindern vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse gespielt wird, verändert er sich hin zu einem mitfühlenden Menschen.
Mit Liedern und 19 Kindern
Bereits zum siebten Mal erarbeitet die in Theaterpädagogik ausgebildete Lehrerin Anna-Barbara Wickli mit Kindern aus dem Krinauer Schulhaus ein Weihnachtsspiel. Diesmal hat sie sich an den englischen Klassiker aus dem 19. Jahrhundert gewagt, der auch als populäre Filmfassung bekannt ist. Den Text für das Weihnachtsspiel hat sie selbst geschrieben, die insgesamt vier Lieder stammen von einer ehemaligen Mitspielerin. «Die Veränderung von Scrooge ist sehr gut in der ersten und letzten Szene sichtbar», sagt Anna-Barbara Wickli. Beide Male ist er inmitten von Menschen: Beim Eingang mürrisch und isoliert, am Schluss mit frohem Gesicht und einer von ihnen. So dass es im Schlusslied auch heisst: «Denn Wienachte isch e schöni Ziit, wo vill Freud üs gitt.»
Wer liebt, wird geliebt
Aber warum verändert sich Scrooge? In nächtlichen Szenen begegnet ihm seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in Form von Geistern. Er sieht, wie sein durch Geiz erworbener Reichtum zu keinem Glück führt. An seine Beerdigung, die ihm gezeigt wird, kommen die Leute nur wegen des Leichenmahls. Wer nicht lieben kann, wird auch nicht geliebt, so schildert es Dickens. Davon lässt sich Scrooge an Weihnachten überzeugen. Das Weihnachtsspiel der Kinder zeigt, dass sich das auch heute lohnt.