Die Fachkommission Bildung der SP Kanton St.Gallen hat heute ihr bildungspolitisches Positionspapier zur Volksschule veröffentlicht. Entstanden ist es in einem intensiven, einjährigen Arbeitsprozess, getragen von ausgewiesenen Bildungsexpert*innen aus der Praxis und der Forschung: Lehrpersonen, Fachpersonen der Heil- und Sonderpädagogik, Schulleitungen, Schulratspräsidien, Kindergärtner*innen, Frühförderfachpersonen und weitere Akteur*innen haben ihr Wissen und ihre Erfahrung eingebracht.
Schwerpunkte, wo Handlungsbedarf am höchsten ist
Die SP Kanton St.Gallen fordert angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Volksschule und der laufenden Totalrevision des Volksschulgesetzes eine progressive Ausrichtung hin zu mehr Chancengleichheit, Integration und Ausrichtung auf Frühförderung und Basiskompetenzen. Die Herausforderungen sind real und vielschichtig: demographische Veränderungen, steigende Heterogenität, wachsende soziale Ungleichheiten, internationaler Wettbewerb und Leistungsorientierung sowie schwindende gesellschaftliche Kohäsion fordern die Bildungslandschaft mit all ihren Beteiligten. Das Positionspapier setzt dort Schwerpunkte, wo der Handlungsbedarf am grössten ist – und würdigt gleichzeitig die herausragenden Leistungen der Lehrpersonen und Schulorganisationen, die diese Herausforderungen tagtäglich mit grossem Engagement meistern.
Gleiche Chancen für alle Kinder
Die SP Kanton St.Gallen positioniert sich klar gegen frühe Selektion und für eine starke, integrative Volksschule als Fundament einer solidarischen Gesellschaft. Im Vordergrund stehen dabei die Aufhebung der Separation Sek-Real, die Flexibilisierung der Durchlaufzeit im Zyklus 1, der Fokus auf Basiskompetenzen, ein moderater Einsatz von Digitalisierung, notenfreie Beurteilung, Tagesschulmodelle und eine ausgeprägte Qualitätssicherung durch den Kanton.
Eine Volksschule, die allen Kindern gleiche Chancen bietet, ist die Grundvoraussetzung für eine mündige, resiliente, leistungsfähige und demokratische Gesellschaft, die aktuelle und zukünftige Bedrohungen meistern kann. Wir dürfen nicht an der Bildung sparen. Jede Investition in unsere Kinder ist eine Investition in die Zukunft des Kantons St.Gallen. Jetzt ist der Zeitpunkt für mutige und progressive Bildungsreformen.