Der Leserbrief von Adrian Gmür, die Mitte, Bütschwil, im Wortlaut:
«Die Töff-Rowdies verursachen unnötig Lärm, Ärger bei den Anwohnenden, Sorgen und Trauer bei den Angehörigen der meist jungen Töfffahrer, Einsätze der Blaulichtorganisationen, und nicht zuletzt auch hohe Kosten. Wie bei den Fussball-Fans ist es auch bei den Töff-Rowdies nur eine kleine Gruppe, die sich nicht an die Regeln hält, aber für umso grösseren Ärger sorgt.
Mathias Müller und der Sprechende haben sich bei der Regierung nach Möglichkeiten erkundigt, um diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Wir danken für die Antwort der Regierung, bringt diese doch interessante Details zur Unfallstatistik zu Tage. Ansonsten fällt die Antwort eher ernüchternd aus.
Senkung des Mindestalters – ein Fehler
So zeigt die Statistik, dass die Anzahl der Unfälle im Jahr 2023 sprunghaft angestiegen ist. Ab dem Jahr 2023 haben sich die Unfälle mehr als verdoppelt. Allein im Jahr 2024 haben sich 29 Unfälle ereignet! Interessant ist auch, dass die grösste Teil der Unfälle auf mangelnde Fahrpraxis, Unterschätzung der Kurvenradien und zu schnelle Kurvengeschwindigkeiten zurückzuführen ist. Es ist sicherlich kein Zufall, dass die massive Zunahme der Unfälle zeitlich zusammenfällt mit der Senkung des Mindestalters für Töfffahrer von 18 auf 16. Dass diese Senkung ein Fehler war, ist offensichtlich.
Bisherige Massnahmen brachten keinen Erfolg
Wir anerkennen, dass an der Hulftegg nicht nichts gemacht wurde, aber leider blieben die bisherigen Massnahmen mehr oder weniger wirkungslos. So glauben wir nicht, dass sich Töff-Rowdies von Plakaten am Strassenrand zu rücksichtsvollem Verhalten animieren lassen. Störend ist auch, dass Lärmspitzen aus der Sicht des Immissionsschutzes irrelevant sein sollen, denn ausgerechnet diese Lärmspitzen sind für die Anwohner besonders ärgerlich. Letztlich muss festgestellt werden, dass die bisherigen Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg gebracht haben, und daher fühlen sich die Anwohnenden im Stich gelassen. Trotzdem wird auch einer nur temporären oder abschnittsweisen Geschwindigkeitsherabsetzung vorsorglich eine Absage erteilt, ohne diese näher zu prüfen. Tatsächlich soll von dieser Massnahme im Allgemeinen zurückhaltend Gebrauch gemacht werden. Aber wenn alle anderen Massnahmen nicht erfolgsbringend waren, dann sollte man diese zumindest vertieft prüfen.
Immerhin versprechen wir uns vom geplanten Einsatz von Drohnen an neuralgischen Punkten eine Verbesserung. Zusätzlich könnte auf den Drohneneinsatz an beiden Enden der Hulftegg mit Plakaten aufmerksam gemacht werden. Dies dürfte wirkungsvoller sein, als Rowdies zu rücksichtsvollerem Fahren aufzurufen.
Wir sind uns bewusst, dass die Problematik nicht einfach zu lösen ist. Und gerade deshalb hätten wir uns etwas mutigere Massnahmen gewünscht. Wir sind mit der Antwort teilweise zufrieden, und behalten uns weitere Schritte vor, falls die beabsichtigten Massnahmen nicht den erwarteten Erfolg bringen.»