Der Beruf des Weissküfers ist am Aussterben
Werner Stauffacher ist überzeugt, dass in den Bergregionen der Brauchtum wie das «Oeberefahre» (Alp-auf- und -abfahrt) oder die Viehschau noch stark verwurzelt und lebendig sind.
Auch die Menschen, die nicht direkt mit der Landwirtschaft verbunden sind, haben Freude an der Kultur und an traditionellen Gegenständen.
Es wird immer eine kleine Anzahl Berufsleute brauchen, die noch altes Handwerk ausführen.
Das eine ist die Produktion neuer Weissküfereiartikel, zum anderen werden auch Gerätschaften repariert, die teilweise über hundertjährig sind.
Die Ausbildung des Weissküfers hat sich verändert
Früher besuchten die Weissküfer die gleiche Berufsschule wie die Schreiner. Heute profitieren die Lernenden vom Kontakt mit den anderen, die ähnliche Kleinstberufe ausüben, und die Ausbildung ist vielfältiger geworden.
Eine Holzbildhauerin hat z.B. für ihre Projektarbeit Knöpfe gedrechselt, weil sie es von Lernenden der Drechslerei gesehen hat, und die Maschinen zum Drechseln vorhanden sind.
Regelmässig melden sich junge Menschen für eine Schnupperlehre
Man muss das innere Feuer und die Begeisterung für das Handwerk aber spüren, wenn ein junger Mensch diese Ausbildung machen möchte. Nicht immer sind die Lehrstellen besetzt, doch zur richtigen Zeit kommt der richtige junge Mensch.
Wie kann man den Beruf fördern
Zeigen und Leben des sennischen und urchigen Brauchtums lenken das Interesse auf den Beruf.
Obwohl viele Gerätschaften nicht mehr gebraucht werden, sind sie ein Teil des Kulturgutes, das man weiterhin pflegen sollte. So wie auch andere Kulturgüter gepflegt werden, wie volkstümliche Lieder in Jodler Kreisen, die noch heute ein idyllisches Alp Leben besingen. Auch wenn sich dieses teilweise verändert hat.
Werner Stauffacher setzt sich ein
Er ist ein engagierter Berufsbildner und setzt sich auch in der IGKH und im Schulrat der Schule für Holzbildhauerei ein. Was motiviert ihn denn?
Er liebt Brienz, spürt die Begeisterung in diesen Kleinstberufen und die Solidarität untereinander. Und das schönste ist, dass alle das gleiche Ziel haben, nämlich die Kleinstberufe zu erhalten und das motiviert.
Inneres Feuer immer wieder neu entfacht
Als passionierter Berufsmann wird das innere Feuer immer wieder neu entfacht. Die Kraft kommt von der Familie, mit der Werner Stauffacher einen kleineren Landwirtschaftsbetrieb führt. Nebenbei sind seine grosse Leidenschaft die Kutschenfahrten (Toggenburg24 berichtete) mit seinen Pferden. Das ist sehr wichtig für den Ausgleich und hält das innere Feuer am Brennen.
«Jeder Mensch hat ein besonderes Talent. Diese Fähigkeit sollte er auch weitergeben».
Ein grosser Wunsch
Die Kleinstberufe sollten erhalten bleiben. Das gelingt aber nur, wenn sie die nötige Beachtung und Wertschätzung aller anderen Berufe erhalten. Ganz wichtig ist, dass der Zusammenhalt untereinander mit Sorge weiter gepflegt und erhalten bleibt.