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St. Gallen
31.08.2025

Bistum St.Gallen: Pfarreiforum feiert 30-Jahr-Jubiläum – vom Pfarrblatt zum modernen Magazin

Das Redaktionsteam des Pfarreiforums (v.l.n.r.): Stephan Sigg (Leiter),  Alessia Pagani und Nina Rudickni (Redaktorinnen)
Das Redaktionsteam des Pfarreiforums (v.l.n.r.): Stephan Sigg (Leiter), Alessia Pagani und Nina Rudickni (Redaktorinnen) Bild: kath.sg.ch
Was 1995 als kleine Idee begann, hat sich zu einem modernen und abwechslungsreichen Maga-zin entwickelt. Monat für Monat erscheint das Pfarreiforum – Pfarrblatt im Bistum St.Gallen – mit einer Auflage von 110‘000 Exemplaren. Dies will gefeiert sein. Am 23. September gibt es eine Jubiläumstagung mit namhafter Beteiligung. Der Blick in die Zukunft zeigt: Die Redaktion des Pfarreiforums hat viele Pläne.

Trauern mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz, Hausmittel aus dem Kloster oder das Miteinander der Generationen – jeden Monat beschäftigt sich das Pfarreiforum mit einem bunten Mix an Themen. Das Printmagazin landet in den katholischen Haushalten der Kantone St.Gallen und Appenzell-Ausserrhoden. Für den bistumsweiten Mantel ist eine Redaktion zuständig, für die lokalen Innenteile sind die Seelsorgeeinheiten verantwortlich.

30-Jahr-Jubiläum mit Start-up-Unternehmerin Bettina Hein

«Das Pfarreiforum ist vor dreissig Jahren als kleine Idee gestartet – sozusagen als Startup», sagt Redaktionsleiter Stephan Sigg schmunzelnd, «dies wollen wir auch in unserem Jubiläumsjahr in den Fokus stellen.» So hat der Herausgeberverein einen Wettbewerb lanciert, bei dem Projekte gesucht wurden, die die Menschen zusammenbringen. Über zwanzig Projekte wurden eingereicht. Die Preisverleihung findet am 23. September bei der Jubiläumstagung im collektiv in St.Gallen statt. Als Referentin wird Bettina Hein, St.Galler Startup-Unternehmerin und Jurorin aus der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen» mitwirken. Daneben stehen Inputgespräche zu Themen wie KI, Gute Nachrichten oder Kommunikation im öffentlichen Raum sowie ein Podiumsgespräch mit dem neuen St.Galler Bischof Beat Grögli auf dem Programm. Die Veranstaltung ist öffentlich (Mehr unter: www.pfarreiforum.ch/jubilaeum-tagung).

Kritischer Journalismus

Nebst dem Theologen und Journalisten Stephan Sigg gehören auch Nina Rudnicki und Alessia Pagani zur Redaktion – zwei Journalistinnen, die das Handwerk zuvor bei lokalen Printmedien ausübten. Auch Fotografin Ana Kontoulis ist Teil es Team. Herausgegeben wird das Pfarreiforum vom Trägerverein «Pfarrblatt im Bistum St.Gallen».

Wie in den Statuten gewünscht, ist es das Ziel der Redaktion, unabhängigen Journalismus zu betreiben. «Bischof Markus Büchel wie zuvor Bischof Ivo Fürer haben die kritische journalistische Ausrichtung des Pfarreiforums immer unterstützt. Das ist nicht selbstverständlich», hält Stephan Sigg fest. Für das Bistum St.Gallen, den Katholischen Konfessionsteil des Kantons St.Gallen, aber auch für alle beteiligten Kirchgemeinden sei dies eine Chance: «Unsere Publikation trägt dazu bei, dass die Kirche sich selbstkritisch mit sich auseinandersetzt und die Transparenz verbessert wird. Das fördert die Glaubwürdigkeit. Gleichzeitig macht sie auch neugierig auf Kirche. Von Rückmeldungen wissen wir, dass auch Menschen das Pfarreiforum lesen, die bisher wenig mit Kirche zu tun hatten oder sich kaum dafür interessiert hatten.» Gerade deshalb lege die Redaktion Monat für Monat besonders viel Augenmerk auf die Titelstory: Mit spannenden Geschichten will man eine breite Leserschaft erreichen.

Seelsorge in Magazin-Form

Der Blick ins Archiv zeigt: In der Anfangsphase enthielt die Publikation noch Beiträge, die sich eher an ein kircheninternes Publikum richteten. Heute holt die Redaktion die Menschen dort ab, wo sie stehen und versucht auch kirchenfernen Leserinnen und Lesern Zugänge zur christlichen Spiritualität und zur Kirche zu eröffnen. «Wir zeigen auf, wie vielfältig Kirche ist und wo überall Kirche drin ist. Wir bringen Themen, die in anderen Medien kaum Platz haben», sagt Stephan Sigg. Für die kirchlichen Institutionen sei die Bedeutung des Pfarreiforums in den letzten Jahren auch gewachsen: «Einige Regionalmedien sind in den letzten Jahren verschwunden oder wurden zusammengelegt. Wir ermöglichen, dass die Öffentlichkeit weiterhin von den vielfältigen Angeboten in den Seelsorgeeinheiten erfährt. Gleichzeitig leisten wir auch ein Stück weit Seelsorge in Magazin-Form, indem wir den Lesern helfen, Antworten auf die grossen Lebensfragen zu finden.»

Fast alle Kirchgemeinden im Bistum St.Gallen haben sich dem Pfarreiforum angeschlossen. «Das bedeutet, dass es über die Regionen hinaus verbindet und eine gemeinsame Identität schafft», so Stephan Sigg. Für die Zukunft hat die Redaktion viele Pläne: Der Online-Bereich soll weiter ausgebaut werden, Ende September wird die neue Website live gehen.

sg.kath.ch, Roger Fuchs