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Wattwil
19.08.2025

Gravitative Naturgefahren in Wattwil

Die Gemeinde Wattwil war aufgrund der geografischen Lage in der Vergangenheit öfters von gravitativen Naturgefahren wie der Hangrutsch Rumpf 2017 betroffen.
Die Gemeinde Wattwil war aufgrund der geografischen Lage in der Vergangenheit öfters von gravitativen Naturgefahren wie der Hangrutsch Rumpf 2017 betroffen. Bild: zVg.
Als gravitative Naturgefahren werden Gefahren bezeichnet, die durch Fliess-, Rutsch- oder Sturzbewegungen von Wasser, Erdmassen, Steinen oder Schnee entstehen. Die Gemeinde Wattwil ist davon betroffen.

Auch die Gemeinde Wattwil war aufgrund der geographischen Lage in der Vergangenheit öfters von gravitativen Naturgefahren betroffen. Es ist davon auszugehen, dass durch den Klimawandel die Niederschlagsintensitäten und dadurch auch die gravitativen Naturgefahrenprozesse in der Intensität und Häufigkeit zunehmen.

Personen- und Sachschäden verhindern

In den letzten Jahren haben daher viele Schweizer Gemeinden Einsatzpläne für gravitative Naturgefahren erarbeitet und umgesetzt. Analysen verschiedener Naturgefahren-Ereignisse haben bereits gezeigt, dass Personen- und Sachschäden mit einer eingeübten Einsatzplanung verhindert werden können. Die Einsatzplanung beschreibt die Abläufe und Massnahmen des Bevölkerungsschutzes vor und während eines Naturgefahren-Ereignisses. Als Beispiel für eine gelungene Einsatzplanung dient das Bergsturzereignis in Blatten; durch die frühzeitige Beobachtung der Gefahrenlage konnten durch Massnahmen (Kommunikation, Evakuation, etc.) grössere Schäden an Mensch und Tier verhindert werden.

Einsatzplanung gemäss Bundesstandard

Damit gesamtschweizerische Standards gewährleistet sind, hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BABS) das Dokument «Einsatzplanung gravitative Naturgefahren, Leitfaden für Gemeinden» erarbeitet, welches das Wissen aus bisherigen Einsatzplanungen bündelt und ergänzt. Die politische Gemeinde Wattwil möchte zusammen mit einem Ingenieurunternehmen eine Einsatzplanung nach den Standards dieses Leitfadens erarbeiten. Die Einsatzplanung soll nach zwölf Monaten ab Projektstart abgeschlossen sein.

Kanton begleitet

Bei der Entwicklung der Einsatzpläne sollen die Bedürfnisse aller direkt involvierten Akteure berücksichtigt werden. Die Abteilung Naturgefahren des kantonalen Amts für Wasser und Energie (AWE) verfügt über entsprechendes Fachwissen und wird die Arbeiten begleiten. Das AWE hat im Auftrag der Gemeinde Wattwil für die Einsatzplanung gravitativer Naturgefahren Offerten eingeholt und eine Vergabeempfehlung abgegeben. Die Ausschreibung erfolgte aufgrund der Vergabesumme im freihändigen Verfahren. Das Projekt wird von der Abteilung Naturgefahren mitfinanziert. Es werden 50 % der Kosten übernommen und nach Abschluss gegen Rechnung der Gemeinde rückerstattet. Der Auftrag für die Einsatzplanung gravitativer Naturgefahren wird an die Niederer + Pozzi Umwelt AG, 8730 Uznach, vergeben.

Das Objekt Werkraum Holz & Energie und soll im Baurecht auf einem Grundstück der Politischen Gemeinde Wattwil an der Austrasse realisiert werden. Der Gemeinderat hat die Freigabe erteilt, um das Baubewilligungsverfahren einzuleiten. (Visualisierung) Bild: zVg.

Neue Beleuchtung im Feuerwehrdepot

Die Gemeindeversammlung hat im Jahr 2022 einen Sammelkredit von zwei Millionen Franken für die Umrüstung auf LED-Leuchten gewährt. Die Beleuchtungsanlagen des Feuerwehrdepots Flooz sind zum Teil über 20 Jahre alt, nicht mehr zeitgemäss und weisen einen hohen Energieverbrauch auf. Die Anlagen sind nicht nur veraltet und ineffizient, sondern auch zunehmend störungsanfällig. Der Auftrag für die Umrüstung der Beleuchtung auf LED im Feuerwehrdepot Flooz wurde an die AK Elektro GmbH, 9630 Wattwil, vergeben.

Bewilligungsverfahren Werkraum Holz & Energie eingeleitet

Der Gemeinderat hat erfreut vom Arbeitsstand des Projektes Werkraum Holz & Energie Kenntnis genommen. Das Objekt soll im Baurecht auf einem Grundstück der Politischen Gemeinde Wattwil an der Austrasse realisiert werden. Das Areal zwischen Kino Passerelle und Säntis Energie dient aktuell als Logistikplatz für den Bau der neuen Kantonsschule, dessen Bauverlauf voranschreitet. Bauträger sind die Genossenschaft Werkraum Holz & Energie für den Kopfbau sowie Holzbau Schweiz Kantonalverband St.Gallen für den Längsbau und dieser ist auch Baurechtsnehmer. Die Projektbearbeitung ist weit fortgeschritten und die Vorprüfung durch die Ämter abgeschlossen. Der Gemeinderat hat nun die Freigabe erteilt, um das Bewilligungsverfahren mit der Bauanzeige einzuleiten. Das Objekt soll in den Jahren 2026/2027 umgesetzt werden.

Der eindrückliche MuniMax ist ein Werk von Säntis Innovations Cluster Holz. Dieser überregionaler, betriebs- und spartenübergreifender Verein setzt sich zur Förderung des einheimischen Werkstoffs Holz ein. Diese Bestrebungen unterstützt auch die Gemeinde Wattwil als Holzbau-Bildungsstandort. Bild: Säntis Innovations Cluster Holz.

Säntis Innovations-Cluster Holz mit MuniMax am ESAF

Der Säntis Innovations-Cluster Holz (SI-CH) ist ein überregionaler, betriebs- und spartenübergreifender Verein, der sich der Förderung von Innovation, Vernetzung und Sensibilisierung rund um den Roh-, Bau- und Werkstoff Holz verschrieben hat. Die Organisation ist Partner im Werkraum Holz & Energie und arbeitet in Kooperation mit der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz Chur zusammen. Ein starkes Netzwerk fördert den Bildungsstandort Wattwil und das Berufsschulzentrum, an dem der Holzbau ein Schwerpunkt bildet. Diese Bestrebungen unterstützt die  Gemeinde und der SI-CH hat sich in der Ostschweiz als relevante Plattform etabliert. Der Gemeinderat zeigt sich sehr erfreut, dass es dem SI-CH gelungen ist, am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) 2025 in Mollis den eindrücklichen MuniMax zu präsentieren. Es handelt sich dabei um eine 21 Meter hohe, 36 Meter lange, fast 10 Metern breite und 182 Tonnen schwere, temporäre Holzskulptur. Entstanden ist das Projekt als HolzvisionMax. Der Muni ist in einer Gemeinschaftsaktion der Holzbaubranche, von Firmen sowie in Teilen als Lehrlingsarbeiten realisiert. Für zwei Wochen «bewacht» der eindrückliche Muni den Gabentempel und überragt das Festgelände.

Gemeinde Wattwil / Toggenburg24