Die Kampagne sei emotionalisierend, stereotypebehaftet und entspreche nicht den Anforderungen an eine sachliche Verwaltungskommunikation.
Die FDP-Kantonsräte Marc Flückiger (Wil), Ruth Keller-Gätzi (Wittenbach) und Ruben Schuler (Mosnang) haben am 15. August 2025 eine Einfache Anfrage mit dem Titel «Populismus statt Professionalität? Plakatkampagne des DI wirft Fragen auf» eingereicht.
Anlass ist die aktuelle Werbekampagne der Abteilung Integration und Gleichstellung des Amtes für Soziales, die mit Plakaten für ihr steuerfinanziertes Beratungsangebot wirbt.
Sprache stark emotionalisierend
Auf den Plakaten finden sich Aussagen wie: «Du wirst bald Vater und möchtest dein Pensum reduzieren. Aber dein Chef will das nicht. Was kannst du tun?» Für die FDP ist Gleichstellung zwar eine Selbstverständlichkeit, die Art und Weise des aktuellen Auftritts der zuständigen Amtsstelle jedoch höchst irritierend.
Die Sprache sei stark emotionalisierend, enthalte plakative Aussagen und eine unreflektierte Darstellung von Stereotypen – insbesondere gegenüber Führungskräften und männlich codierten Rollenbildern. Nach Ansicht der Fragesteller entsteht der Eindruck, die Kampagne wolle weniger sachlich informieren, sondern eher einen gesellschaftlichen Keil treiben.
Zurückhaltend und differenziert auftreten
Eine steuerfinanzierte Verwaltungsstelle müsse jedoch in der Kommunikation zu Gleichstellung zurückhaltend und differenziert auftreten und keine Klassenkampf-Rhetorik verwenden. Die gewählte Darstellungsweise wirke populistisch, unausgewogen und unprofessionell.
Die FDP sieht damit grundlegende Fragen zur politischen und rechtlichen Legitimation solcher Kampagnen, zu deren Effektivität und zur verantwortungsvollen Verwendung öffentlicher Mittel aufgeworfen.