Die Sonne tanzte den ganzen Samstag lang mit – irgendwo zwischen 30 Grad und einem wummernden Bass. Die Limmat glitzerte um die Wette mit schillernden Outfits, und über die Quaibrücke schob sich ein endloser Menschenstrom aus Glitzerkörpern mit Federboas oder Netzkostümen, Cyborg-Brillen, Hüten aller Art, originellen Verkleidungen wie aus einem Fantasyfilm – und dazwischen ganz viel nackter Haut. Mittendrin plötzlich ein Mann im Anzug und Krawatte, offenbar auf dem Weg zu einem Termin und versehentlich im Techno-Universum gelandet.
Street Parade: Zürich steht Kopf
30 rollende Dancefloors
Punkt 14 Uhr setzten sich die Lovemobiles in Bewegung – 30 rollende Mini-Discos, jede mit ihrem eigenen Soundtrack: von kompromisslosem Hardtechno bis zu nostalgischem 90er-Trance. Menschen tanzten auf fantasievoll ausgestatteten Trucks, andere wippten und stampften am Strassenrand, wieder andere mitten im Wasser. Die Street Parade wurde zu einer Monster-Party, die praktisch jede physikalische Grenze ignorierte.
Gelassenheit und Freiheit
Polizei und Sicherheitskräfte wirkten entspannt, verteilten Wasserflaschen statt Strafzettel. Der Duft von Streetfood mischte sich mit dem süssen Geruch von Sonnencreme und Freiheit.
In Zürich galt an diesem Samstag nur eine Regel: Wer nicht tanzte, wurde vom Beat sanft, aber bestimmt überlistet. Und dieser wummernde Beat – er hörte nicht auf, bis die Sonne längst untergegangen oder sogar wieder aufgegangen war.