Die Berufsverbände der Schreiner des Kantons St.Gallen, der Sektion Thur-Linth sowie des Fürstentum Liechtenstein gehen neue Wege. Erstmals organisierten sie eine gemeinsame Lehrabschlussfeier. Diese fand im SAL in Schaan statt und damit erstmals im benachbarten Ausland. An dieser durfte fast ein Viertel aller Absolvierenden aufgrund ihrer Note von 5,1 oder höher ein besonderes Präsent entgegennehmen. «Die neu konzipierte Feier war nicht nur ein organisatorischer Zusammenschluss, sondern auch ein klares Zeichen des Miteinanders und der grenzverbindenden Zusammenarbeit in der Berufsbildung», erklärt Urs Hungerbühler, Präsident des Schreinerverband Kanton St.Gallen. Ihm pflichteten Philipp Beck, Präsident Liechtensteiner Schreinerverband, und Thomas Seliner, Vize-Präsident Schreinerverband Thur-Linth, bei. Die gemeinsame Stärke soll zur nachhaltigen Entwicklung der Branche und des Berufsbildes genutzt werden. Davon profitieren in erster Linie die Lernenden, ihre Lehrbetriebe und letztlich die ganze Branche und deren Kunden.
Spitzenresultat aus dem Toggenburg
Durch die würdige Feier der 91 Absolventinnen und Absolventen führte der Schauspieler Philipp Langenegger. Insgesamt 21 Lernende erhielten ihr Berufsattest EBA, 70 schlossen die vierjährige Ausbildung mit dem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis EFZ ab. Der beste Absolvent stammt dieses Jahr aus dem Toggenburg. Ivan Stopel aus Wildhaus erzielte die hervorragende Gesamtnote 5,4. Seine Erfahrungsnote lag mit 5,8 sogar noch höher. Damit bewies der Lernende der Andreas Bischof GmbH in Unterwasser eindrücklich sein Engagement und wurde Jahresbester. Für die Leistung durfte Ivan Stopel den erstmals verliehenen «DenkWerk»-Award von Roeckle Holz entgegennehmen. Ebenfalls ausgezeichnet wurde Salome Näf aus Libingen. Die junge Schreinerin absolvierte ihre Lehre bei der Schreinerei Gämperle im selben Ort und erreichte mit der Note 5,3 ein hervorragendes Ergebnis. Daniela Schweizer aus St.Peterzell, ausgebildet bei der Brunner Holz Ideen GmbH, komplettiert das erfolgreiche Trio aus dem Toggenburg. Sie durfte sich über eine Abschlussnote von 5,2 freuen.
Selbstverantwortung und Stolz auf das Handwerk
In ihrer Festansprache würdigte die St.Galler Regierungsrätin Bettina Surber nicht nur die Leistungen der jungen Berufsleute, sondern auch das einzigartige Engagement der Branche. Der Schreinerberuf zeichnet sich dadurch aus, dass der Verband die Berufsbildung eigenständig organisiert. Ein Erfolgsmodell, das schweizweit Seltenheitswert hat. Aus Sicht der Schreinerbranche bietet dies die Möglichkeit sich flexibler den Markt- und Anforderungsbedürfnissen anzupassen sowie die Bildung losgelöst von politischen Grenzen in funktionalen Räumen nachhaltig zu denken und zu entwickeln.