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Leserbrief
Neckertal
26.06.2025
27.06.2025 16:15 Uhr

Angst vor den eigenen Asylsuchenden

Linkes Bild: Anwohner Auboden und die Toggenburger SVP-Kantonsräte Fredy Louis, Christian Vogel, Lukas Huber und Bruno Schweizer, rechtes Bild: Flüchtlingsunterkunft Auboden auf der linken Seite der Strasse, Häuser der Familien Grob und Grob-Raschle auf der rechten Seite der Strasse.
Linkes Bild: Anwohner Auboden und die Toggenburger SVP-Kantonsräte Fredy Louis, Christian Vogel, Lukas Huber und Bruno Schweizer, rechtes Bild: Flüchtlingsunterkunft Auboden auf der linken Seite der Strasse, Häuser der Familien Grob und Grob-Raschle auf der rechten Seite der Strasse. Bild: zVg.
Die Trägerverein Integrationsprojekte St.Gallen (TISG) hat im Auboden (Gemeinde Neckertal) eine Liegenschaft erworben. Dort ziehen ab dem Herbst 150 Flüchtlinge ein. Es wäre die erste Asylunterkunft gewesen, die ohne Gegenwehr hätte eröffnet werden können.

Der Leserbrief der Anwohnerfamilien Grob & Grob-Raschle und der Kantonsräte der SVP Toggenburg im Wortlaut:

«Die direkten Anwohner und weitere 754 Einwohner der Gemeinde haben die Hand ausgestreckt. Sie haben nur zwei Bedingungen gestellt: Erstens hätte die überrissene Zahl von 150 Asylsuchenden auf 40 Personen reduziert werden sollen. 150 sich stetig abwechselnde Menschen aus fremden Ländern stehen in keinem Verhältnis zu den acht Anwohnern und zur Bevölkerung im Toggenburg. Weiter ist der Auboden nun Eigentum des TISG, womit diese Unterkunft über Jahrzehnte betrieben wird.

Zweitens sollten die Geschäftsstelle sowie die Verwaltung des TISG aus der Stadt St.Gallen in den Auboden umziehen. So wäre der TISG glaubwürdig bei seinen eigenen Flüchtlingen gewesen und würde in St.Gallen keine teure Miete mehr zahlen.

TISG arbeitet nicht im Flüchtlingszentrum!

Über diese beiden Anliegen wurde an der HV des TISG, bei der alle St.Galler Gemeindepräsidenten stimmberechtigt waren, abgestimmt. Zu unserer grossen Enttäuschung haben sich – ausser Hans Städler und Renato Truniger - sogar die Toggenburger Gemeindepräsidenten für den Vollbetrieb im Auboden ausgesprochen. Auch der TISG-Vorstand hat sich gegen die beiden Anliegen gewehrt. Für uns ist der Widerspruch klar: Der TISG betont, dass bei 150 Flüchtlingen keinerlei Probleme entstünden und sich für die Anwohner nichts ändere. Der TISG arbeitet aber nicht im eigenen Flüchtlingszentrum, denn er fürchtet sich um die Sicherheit seiner Mitarbeitenden.

Der Demokratie nicht würdig

Die St.Galler Gemeindepräsidenten und der TISG haben nicht nur die gütliche Lösung der Einwohner abgeschmettert. Auch Gespräche und Medientermine lehnten sie alle ab. Mit ihren Flüchtlingszentren verdienen die Gemeinden viel Geld. So hat in den letzten Jahren der TISG über 13 Mio. Eigenkapital sowie 10 Mio. Rückstellungen erwirtschaftet. Alles auf dem Buckel der Bevölkerung, die nicht mitbestimmen kann. Das ist unserer Demokratie nicht würdig.»

  • Bettina Raschle, Anwohnerin, Auboden 562, 9125 Brunnadern
  • Stefan Grob, Anwohner, Auboden 562, 9125 Brunnadern
  • Gisela Grob, Anwohnerin, Auboden 2215, 9125 Brunnadern
  • Daniel Grob, Anwohner, Auboden 2215, 9125 Brunnadern
  • Bruno Schweizer, SVP-Kantonsrat, Brunnadern
  • Fredy Louis, SVP-Kantonsrat, Ennetbühl
  • Christian Vogel, SVP-Kantonsrat, Dietfurt
  • Ivan Louis, SVP-Kantonsrat, Neu St. Johann
  • Lukas Huber, SVP-Kantonsrat, Unterwasser
  • Mirco Gerig, SVP-Kantonsrat, Mosnang
SVP Toggenburg