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Lichtensteig
29.04.2025

Erneuter Vandalismus bei der Ruine Neutoggenburg

Die Ortsgemeinde erstattet Anzeige nach wiederholtem Vandalismus.
Die Ortsgemeinde erstattet Anzeige nach wiederholtem Vandalismus. Bild: Erneuter Vandalismus bei der Ruine Neutoggenburg
Nur wenige Wochen nach dem Wiederaufbau der Feuerstelle bei der historischen Burgruine Neutoggenburg musste die Ortsgemeinde Lichtensteig feststellen, dass die Anlage erneut mutwillig beschädigt wurde.

Die neuen Sitzbänke bei der Feuerstelle wurden vollständig zerstört, Wanderwegtafeln mit Farbe verschmiert und Teile des Geländers sowie die Informationstafel herausgerissen – diese Ergebnisse zeigen sich nach der zweiten Vandalismus-Tat in der Burgruine Neutoggenburg und das innert kürzester Zeit. Die Ortsgemeinde Lichtensteig hat Anzeige erstattet. Die Täterschaft ist bislang unbekannt, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Burgruine befindet sich auf dem Gemeindegebiet von Neckertal.

Wiederholter Vandalismus mit System

Es ist bereits das zweite Mal in kurzer Zeit, dass die geschichtsträchtige Anlage Ziel massiver Zerstörung wurde. Die Art der Schäden lässt auf gezieltes und vorbereitetes Vorgehen schliessen – kein Akt jugendlichen Leichtsinns, sondern ein bewusster Angriff auf das historische Kulturgut. Beim ersten Vorfall wurden sogar Mauerteile mit Mörtel überzogen. Auch das Mitbringen von Farbe deutet auf Planung hin.

Vandalismus mit System. Bild: Erneuter Vandalismus bei der Ruine Neutoggenburg

Hinweise erbeten

Die Ortsgemeinde Lichtensteig ist tief betroffen über die wiederholten Taten. Die Ruine ist ein Ort von kultureller, historischer und ökologischer Bedeutung. Sie ist frei zugänglich – ein offener Ort, der zum Verweilen und Geniessen einlädt. Dass dieses Vertrauen derart missbraucht wird, ist nicht nachvollziehbar. Die Bevölkerung wird gebeten, allfällige Beobachtungen oder Hinweise zur Täterschaft direkt der Polizei zu melden.

Falls Sie Beobachtungen gemacht haben, dann ist die Ortsgemeinde Ihnen sehr dankbar für die Hinweise. Bild: Erneuter Vandalismus bei der Ruine Neutoggenburg

Ruine Neutoggenburg

Hoch über der Passhöhe der Wasserfluh liegt die Ruine Neutoggenburg, einst Stammsitz der Grafen von Toggenburg, die das Gebiet von 1044 bis 1468 prägten. Die im späten 12. Jahrhundert errichtete Burg wurde nach 1226 ausgebaut, verlor jedoch nach dem Tod des letzten Grafen 1436 an Bedeutung und verfiel. Im 19. Jahrhundert diente sie als Steinbruch, bis sie 1936/37 freigelegt und konserviert wurde. Funde wie Keramik, Schlüssel und Dolchklingen sind im Toggenburger Museum in Lichtensteig ausgestellt. Heute sind Reste der Ringmauer, des Palas und zweier Zisternen sichtbar. Die Ruine auf 1100 Metern bietet einen weiten Rundblick und liegt in einem Naturschutzgebiet mit über 200 Pflanzenarten. Sie ist frei zugänglich und über Wanderwege von Lichtensteig (eine Stunde) oder Brunnadern (zwei Stunden) erreichbar.

Ortsgemeinde Lichtensteig / Toggenburg24