Home Region Schweiz/Ausland Sport Rubriken Agenda
Lifestyle
31.03.2025
31.03.2025 15:06 Uhr

Woher kommt der Aprilscherz?

Am 1. April wird weltweit gescherzt.
Am 1. April wird weltweit gescherzt. Bild: AdobeStock
Am 1. April sind viele Menschen auf der Hut und betrachten die Welt mit einem Augenzwinkern. Die Tradition ist tief in unserer Kultur verwurzelt, doch über den genauen Ursprung weiss man wenig.

Über den Ursprung des 1. April-Scherzes gibt es viele interessante Theorien und historische Hinweise:

Zwischen Mythos und Wahrheit

Verschiedene Kulturen und Epochen beeinflussen den Ursprung des 1. Aprilscherzes. Manchmal sind die Erklärungen selbst so abenteuerlich, dass sie fast schon ein Aprilscherz sind.

  • Die Kalenderreform von König Karl IX im Jahr 1563 soll eine Ursprungserklärung für den 1. Aprilscherz sein. Angeblich wurden diejenigen, die den neuen Jahresbeginn am 1. Januar vergassen und weiterhin am 1. April feierten, verspottet und «in den April» geschickt.
  • Der Zusammenhang mit dem wechselhaften Aprilwetter ist wenig überzeugend, den die Tradition ist auch in Regionen mit stabilem Aprilwetter verbreitet.
  • Der Aprilscherz könnte auch mit alten Frühlingsfesten zusammen. Der Monatsname April könnte vom lateinischen Wort «aperire», was öffnen bedeutet herrühren. «Aperire» für das Öffnen der Natur im Frühling – so könnte der Aprilscherz als eine Art Feier des Frühlingsbeginns interpretiert werden.
  • Die Redewendung «in den April schicken» wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Bayern schriftlich festgehalten, somit bedeutet das, dass der Brauch zu diesem Zeitpunkt bereits weitverbreitet war.
  • Der Aprilscherz tauchte erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf. Europäische Auswanderer brachten den Brauch zur gleichen Zeit nach Nordamerika.

Wie andere Kulturen den 1. April feiern

Die globale Verbreitung zeigt, dass universell der Wunsch nach Humor und Spass in der Gesellschaft besteht.

  • In Frankreich werden Aprilscherze als «poissons d'Avril» (Aprilfische) bezeichnet. Hier versucht man, Papierfische an den Rücken ahnungsloser Personen zu heften.
  • In englischsprachigen Ländern ist der Begriff «April Fool's Day» gebräuchlich, und die Scherze enden traditionell am Mittag.
  • In manchen Ländern gibt es spezielle Regeln für Aprilscherze in den Medien, um Falschinformationen zu vermeiden.
  • In Spanien und Lateinamerika werden Freunde, aber auch Fremde, nicht am 1. April sondern am 28. Dezember – dem Día de los Santos Inocentes, mit Scherzen hereingelegt.

Erfolgreichster April weltweit

Am 1. April 1957 veröffentlichte der britische TV-Sender «BBC» einen Bericht über die Spaghetti-Ernte im Tessin. «Natürlich sind es Spaghetti. Am selben Tag gepflückt und in der Sonne getrocknet. Für diejenigen, die dieses Essen lieben, gibt es nichts Besseres als Spaghetti aus Eigenanbau», erklärt der Dokumentarfilmsprecher. Der Beitrag sorgte für grosse Aufregung beim Publikum. Heute wird er als weltweit erfolgreichster Aprilscherz gesehen.

Quelle: familienleben.ch

Toggenburg24