Der Leserbriefschreiber Daniel Gübeli, Wil Jäger im Wortlaut:
«Ja - die St. Galler Regierung steht in der Verantwortung, aber auch der Kantonsrat. Wenn gewisse Herren Kantonsräte ein Communiqué verfassen, worin zu lesen ist «Es braucht jetzt Druck von allen Seiten», dann ist das dem Wolf so ziemlich egal. Auch die verantwortungslose Aussage «Es kann nicht sein, dass der Schutz der Wölfe über den Schutz der Kinder gestellt wird» ist nichts Anderes als eine perfide Unterstellung an die Regierung und letztendlich auch an die Jagdverwaltung.
Wolf ist gekommen, um zu bleiben
Bitte hört auf mit dieser Polemik. Das Thema Wolf muss entpolitisiert werden. Den Betroffenen ist so nicht geholfen und sie fühlen sich dadurch bestimmt auch nicht sicherer. Wünschenswert wäre, wenn bei der Bevölkerung nicht unnötig Angst geschürt würde. Mit Phrasendrescherei fällt kein Wolf tot um. Wir müssen uns vor Augen halten - ob wir wollen oder nicht - der Wolf ist gekommen, um zu bleiben.
Unbestritten ist der Handlungsbedarf, wenn gegeben. Klar ist auch, dass sich der Wolf mit unseren Gegebenheiten arrangieren muss. Aber wir auch mit ihm, denn er ist nicht nur des Teufels. In diesem Kontext ist gut zu wissen, dass der Kanton St. Gallen mit seiner Jagdbehörde und Wildhut fachlich kompetent und professionell aufgestellt ist.
Wolfsbestand gezielt regulieren
Im Übrigen wurde eine zusätzliche Stelle geschaffen, die sich ab dem 1. April (kein Scherz) ausschliesslich dem Thema Wolf annimmt. Schenken wir Jagdbehörde und Wildhut Vertrauen, unterstützen wir sie mit Meldungen von Sichtungen - ohne Angstmacherei - und lassen wir sie ihre Arbeit machen.
Die gesetzlichen Voraussetzungen sind geschaffen, dass der Wolfsbestand gezielt reguliert und verhaltensauffällige Individuen erlegt werden können. Die Betroffenen werden sicher nicht im Stich gelassen.»