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Kommentar
Wattwil
11.03.2025
11.03.2025 12:10 Uhr

«Viele offene Fragen»

Thursanierung. (Symbolbild)
Thursanierung. (Symbolbild) Bild: Wendelin Brand, Wattwil
Zur Antwort der Regierung zum Vorstoss «Temporäres Thurgesetz zur Thursanierung Wattwil: viele offene Fragen» und damit zum Kostenteiler der Thursanierung Wattwil – ein Kommentar von Bruno Schweizer und Ruben Schuler.

Der Kommentar von Ruben Schuler und Bruno Schweizer im Wortlaut:

«Sehr geehrter Herr Vizepräsident,
  Sehr geehrte Damen und Herren von Regierung und Rat

Ich spreche im Namen der Interpellanten.

  1. Wir gehen mit der Regierung einig, dass die Situation dieses grossen innerörtlichen Gewässers einmalig ist und für die Gemeinde sehr hohe Kosten verursacht. Vor diesem Hintergrund macht der reduzierte Gemeindeanteil durchaus Sinn.
  2. Dennoch: Das Projekt wurde bislang nicht angepasst. Von Sparen oder einem vernünftigen Alternativprojekt keine Spur. Im Gegenteil: Man hat den Hochwasserschutz aus den Augen verloren und gibt dutzende Millionen nur für die Renaturierung aus. Der Landverbrauch ist mit gut 91'000 Quadratmetern unverändert hoch, das Kosten-Nutzen-Verhältnis unverändert schlecht, die Beschränkungen für Hauseigentümer bleiben ebenso bestehen wie ein unnötiger Verlust von Kulturland und die Kosten liegen noch immer – das zeigt die Antwort der Regierung – bei 112 Millionen. Tendenz wohl steigend.
  3. Die Anpassung des Kostenteilers durch den Kanton darf deshalb nicht nur erfolgen, um an der unbefriedigenden Thursanierung festhalten zu können. Es braucht ein besseres Projekt und nicht nur einen neuen Kostenteiler. Oder auf den Punkt gebracht: Es geht nicht an, dass sich einfach mit einem neuen Kostenteiler die Zustimmung vor Ort erkauft wird ohne dass das Projekt substanzielle Anpassungen erfährt. Eines ist nämlich auch nach dieser Antwort klar: In den kommenden Jahren sollen der Kantonsrat und die St.Galler Bevölkerung – wie auch die Wattwiler Bevölkerung – unzählige Millionen Franken Steuergeld für die Thursanierung Wattwil sprechen. Die negativen Mitwirkungsantworten, die überparteilichen Vorstösse und der neu gegründete und breit abgestützte Verein IG Vernünftige Thursanierung Wattwil zeigen, dass die Bevölkerung echte Projektänderungen will. Wenn das Projekt am Schluss nur noch bedingt etwas mit Hochwasserschutz zu tun hat und deswegen vor dem Volk scheitert, dann haben wir am Schluss einen Scherbenhaufen. Der Kostenteiler alleine, jedenfalls, wird es nicht richten.

Wir sind mit der Antwort der Regierung teilweise zufrieden.»

Ruben Schuler, Vizepräsident FDP-Fraktion, Mosnang