Im Zusammenhang mit einer Arbeit über Daniel Schlatter (1791–1870), genannt der Tataren-Schlatter, las ich eine Biographie über Alexander I., der von 1801 bis 1825 russischer Zar war. (Auf dieses Werk von Henry Vallotton aus dem Jahr 1967 wird im Folgenden zurückgegriffen.) Am Zarenhof und bei den russischen Höflingen herrschte damals unglaublicher Prunk – wie beim Adel im damaligen Europa.
Im Juni 1812 überschritt Napoleon Bonaparte (1769–1821) mit der «Grande Armée» von über 610'000 Mann den Niemen und fiel über Russland her.
Napoleon wurde auf die Gefahren eines Krieges gegen Russland hingewiesen:
Die Russen konnten sich in «Russlands unendliche Weiten» (Sibirien) zurückziehen. Sogar vor dem «General Winter» wurde der Kaiser der Franzosen gewarnt; er unterschätzte jedoch die Gefahren und Folgen des russischen Winters. Und er unterschätzte auch die Aufopferungsbereitschaft der russischen Soldaten. Zudem waren die Marschälle und Generäle Napoleons mit diesem weit entfernten Krieg nicht einverstanden.
Am 5. Dezember hatte der Kaiser der Franzosen in Begleitung seine Armee verlassen und war in einem Schlitten nach Paris geflüchtet, wo er im Dezember 1812 angekommen war.
Bekannt dürfte sein, dass beim Übergang über die Beresina sich «die Schweizer durch Mut und Aufopferung auszeichneten»: Von 12'000 Schweizern sollen nur 300 in ihre Heimat zurückgekehrt sein. Ende 1812 erreichten die Trümmer von Napoleons Hauptarmee mit angeblich etwa 58'000 Mann die preussische Grenze, wobei allerdings ganz verschiedene Zahlen genannt werden.