Mit einem unterzeichneten Flyer rufen verschiedene Hembergerinnen und Hemberger die Bevölkerung auf, an der Bürgerversammlung von Ende November teilzunehmen. Im Flyer wird auf den Kreditantrag des Gemeinderats Bezug genommen, im ehemaligen Gemeindehaus Hemberg die Büroräumlichkeiten mit einfachsten Mitteln in Wohnraum umzuwandeln. Die Unterzeichnenden sprechen im Flyer von einem Asylantenheim und von einer Asylunterkunft.
Sinnvolle Zwischennutzung
Darum geht es dem Gemeinderat aber nicht. Er hat nicht die Absicht im Gemeindehaus Hemberg eine Asylunterkunft zu bauen oder zu betreiben. Vielmehr möchte er, im Sinne einer Zwischennutzung, die Büroräume zu Wohnraum umbauen und diesen an Menschen vermieten, die von der Gemeinde unterstützt werden. Dazu gehören auch Asylbewerbende oder Sozialhilfebeziehende.
Die Gemeinde mietet zurzeit für die Unterbringung der vielen Asylbewerbenden (vor allem Schutzstatus S) Wohnraum und gibt dafür monatlich ca. Fr. 21'000 an Miete aus. Teilweise musste die Gemeinde auch teure Wohnungen dazumieten, damit überhaupt Wohnraum zur Verfügung gestellt werden konnte.
Massiv zu wenig Wohnungen
Mit dem Umbau des ehemaligen Gemeindehaus Hemberg (Zwischennutzung) zu günstigen Wohnungen kann der Gemeinderat den andauernden Zuwachs bewältigen oder teurere Wohnungen künden. Dieser Umbau ist also auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen sinnvoll.
Zurzeit steht die Gemeinde Neckertal mit einem Minus von 25 Personen auf der aktuellen Verteilliste des Kantons zuoberst. Wir müssen also in nächster Zeit massiv mehr Personen in unserer Gemeinde aufnehmen. Dies ist im momentanen Wohnungsmarkt sehr schwierig. Eigene Wohnungen würden die Situation massiv entlasten.
Dem Gemeinderat ist es auch ein Anliegen die Soziallasten gleichmässiger auf die Dörfer zu verteilen. Da soll auch Hemberg einen Teil davon übernehmen und nicht den «Taldörfern» überlassen.
Es geht nicht um ein Asylantenheim!
Der Flyer suggeriert eine hohe Belastung für das Dorf, erwähnt darin ein Asylantenheim. Das ist nicht die Idee und die Absicht des Gemeinderats!
- Es geht nur um günstigen Wohnraum. Die Menschen dort werden selbständig wohnen, leben und versuchen, sich im Dorf zu integrieren.
- Es geht um eine konkrete Lösungsfindung für die Probleme der Zuweisung der Asylbewerbenden in unsere Gemeinde.
- Es geht um dörflichen Solidarität mit anderen Dorfgemeinschaften in unserer Gemeinde.
Der Gemeinderat freut sich auf eine rege Beteiligung an der Bürgerversammlung. Gerne erläutert der Gemeinderat seine Argumente und ist für eine Diskussion offen.