Durch den Monolog kommt jede Feinheit in der Betonung, jede noch so kleine Bewegung zum Tragen. Ob Erzähltheater, psychologisch ausgefeilte Figur oder actiongeladene Performance – möglich ist vieles. Unter dem Titel «Radikal» allein realisiert die Schauspiel–Sparte des Theaters St. Gallen eine Reihe solcher Soli als eigenständige Produktionen. Verschiedene Regisseure inszenieren diese mal mit intimen, mal mit explosiven Begegnungen mit einzelnen Schauspielern in minimalistischen Settings und an wechselnden Schauplätzen – mit dem Fokus auf Text und Figur.
Am Donnerstag, 1. Oktober, 20.00 Uhr, startet die neue Monologreihe im Kunstmuseum St. Gallen; nach Lugano Paradiso in der Spielzeit 2017/2018 realisieren das Theater und das Kunstmuseum damit eine weitere Koproduktion. Am Doppelabend zum Auftakt stehen zwei Texte aus den USA auf dem Programm: David Foster Wallaces Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich und Jennifer Clements Gun Love. Passend zum Endspurt in der US–amerikanischen Präsidentenwahl erlauben beide Texte Blicke in die Abgründe der USA. Bewegt sich David Foster Wallace scheinbar an der Oberfläche, ist Jennifer Clement mit ihrem Märchen tief ins Herz der Gewalt getaucht. Wojtek Klemm inszeniert, es spielen Marcus Schäfer und Anna Blumer.