Die Mitwirkung zur Thursanierung Wattwil hatte ergeben, dass die Beseitigung der Baumallee, der zusätzliche Landbedarf und das Mikroklima zu den am meisten kritisierten Punkten gehören. Das Bau- und Umweltdepartement hat diese Punkte geprüft. Nun liegen drei Prüfberichte vor.
Ein Drittel bleibt – ein Drittel wird verschoben – ein Drittel kommt weg
Der Kanton hat für jeden der 449 bestehenden, mehrheitlich 100-jährigen Allee-Bäume geprüft, ob er mit lokalen Projektanpassungen am jetzigen Platz belassen werden könnte. Bei rund einem Drittel ist dies der Fall. Ein weiterer Drittel der Bäume könnte verschoben werden. Dies könnte jedoch zu Schäden an den Bäumen führen, wodurch eine Neupflanzung notwendig wäre. Ob eine Verschiebung in jedem Fall sinnvoll ist, hängt unter anderem von den Kosten ab.
Das Bau- und Umweltdepartment prüft deshalb in einem nächsten Schritt die Verhältnismässigkeit des Verschiebens von Alleebäumen und einer Neupflanzung oder einer teilweisen Neupflanzung. Bei den restlichen Bäumen ist eine Verschiebung nicht möglich. Sie werden höchstwahrscheinlich durch Jungbäume ersetzt werden müssen.
Ein weiterer Prüfauftrag hat bestätigt, dass die naturnahe Gestaltung des Projekts die klimatischen Bedingungen im Flussraum verbessert. Insbesondere an warmen Tagen mit niedrigen Wasserständen. Dies unter anderem aufgrund der neuen tiefen Stellen im Flusslauf der Thur und der vielfältigeren Bepflanzung der Böschungen.
Redimensionierung bringt Nachteile
Mit einer von verschiedenen Seiten geforderten Redimensionierung des Projekts sollte die Allee erhalten und der Landbedarf reduziert werden. Bei einer solchen Alternativvariante müssten allerdings im gesamten Siedlungsgebiet Wattwils beidseitig drei Meter hohe Ufermauern erstellt werden.
Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, müssten zudem die Uferwege gegenüber dem geplanten Projekt um rund vierzig Zentimeter angehoben werden. Daraus ergeben sich zahlreiche Nachteile in den Bereichen Hochwasserschutz, Kosten, Ökologie, Naherholung und Landschaftsbild. Der Landbedarf kann damit nicht wesentlich reduziert werden. Zudem wäre diese Alternativvariante durch den Bund nicht bewilligungsfähig.