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20.05.2024

Das Toggenburg klingt neu und gut

Eröffnungsakt des neu klingenden Klangwegs
Eröffnungsakt des neu klingenden Klangwegs Bild: zvg/klangwelt
Seit zwanzig Jahren lockt der Klangweg Jung und Alt ins Toggenburg. Jetzt wurde er überarbeitet und mit zwölf neuen Klangkunstwerken bestückt.

Interaktive Klangwerke, Geräuschverstärker, traditionelle Objekte und aktuelle Technik – der neue Klangweg verbindet Kunst und Natur, Klang und Handwerk, sinnliche Erfahrung und Wissensvermittlung. Auf den sechs Kilometern zwischen Sellamatt und Oberdorf sind 28 Klangobjekte und -kunstwerke installiert. Einige prägen den Klangweg bereits seit zwanzig Jahren, andere wurden neu konzipiert und sind das Ergebnis eines Kunstwettbewerbes. 

Zugspecht ist sei 2005 am Klopfen

Der «Zugspecht» von Hamper von Niederhäusern gehört seit 2005 zum Klangweg. Mit einem Seilzug lassen sich Töne erzeugen, die dem Klopfen eines Spechtes gleichen. Jetzt hat der Zugspecht Nachbarn bekommen: Nur wenige Schritte entfernt hängen nun vier Kunstspechte. Werden sie aktiviert, trommeln sie auf Klangstäbe. Die mechanischen Tiere reagieren auf die elektromagnetischen Signale von elektronischen Geräten. Sind viele Menschen mit ihren Mobiltelefonen in der Nähe, ertönt ein intensives Klopfen – so wie am  Eröffnungswochenende des Klangweges: Bei gutem Bergwetter begaben sich 250 Gäste auf die Klangreise.

Archive Cabine

Auch die Kunstspechte profitieren vom Sonnenschein, ihre Motoren werden durch Solarenergie gespeist. Genauso wie die «Archive Cabine»: Die Telefonkabine mit Solarzelle auf dem Dach steht unterhalb der Bergstation Iltios. Wer sie öffnet, hört das Telefon klingeln. Aus dem Hörer erklingen Geräusche von Schritten auf Schnee, von einer grasenden Kuh oder das Plätschern eines Baches. Eigene Sounderlebnisse lassen sich hinzufügen und werden Teil eines ständig wachsenden Soundarchivs. Entwickelt wurde «Archive Cabine» von der französisch-schweizerischen Künstlerin Mélia Roger.

Sprache ist auch Klang

Ihre Arbeit erinnert daran, dass die gesprochene Sprache zu den Klangerlebnissen und ins grosse Archiv der natürlichen Töne gehört. Der Schweizer Michael Roth thematisiert den Klang technischer Infrastrukturen. Er verstärkt die Geräusche einer Seilbahn, das Pfeifen des Windes in den Seilen, das Rattern und Surren. Der Seilbahnmast selbst wird zum Klangkörper. 

  • Klangspecht Bild: zvg/klangwelt
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  • Archive Cabine Bild: zvg/klangwelt
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  • Schellenbaum Bild: zvg/klangwelt
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MM/Klangwelt/toggenburg24