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St. Gallen
18.05.2024

Nostalgische Kindheitserinnerungen im Kulturmuseum

Kinder im Jahr 1979 spielen auf dem Klosterplatz.
Kinder im Jahr 1979 spielen auf dem Klosterplatz. Bild: Stadtarchiv St.Gallen
Das Kulturmuseum St.Gallen eröffnet am Samstag, 18. Mai, eine neue Sonderausstellung zum Thema «Kindheit in der Ostschweiz». Passend zum 200-jährigen Kinderfestjubiläum wirft die Ausstellung einen Blick auf die unterschiedlichen Lebensräume vergangener und heutiger Generationen.

Wenige Jahre sind es nur, die wir als Kinder verbringen – und doch sind diese Jahre fürs ganze Leben prägend. Schöne und manchmal auch weniger schöne Erinnerungen, die uns anhängen. Oder mit den Worten des Dichters Richard von Schaukal: War denn nicht immer Sonne in meiner Kinderzeit? Im Winter glitzernde Wonne, im Sommer Buntseligkeit?

Was hat sich verändert?

Die Ausstellung «Kindheit in der Ostschweiz» gibt diesem Thema Raum und ermöglicht, der eigenen Kindheit wieder zu begegnen, sich mit der Kindheit früher auseinander zu setzen. Was hat sich verändert in den letzten Jahrzehnten? Was war anders vor hundert oder zweihundert Jahren? Die Ausstellung bietet verschiedene Ansätze, die nicht nur den Alltag der Kinder, sondern auch den der Erwachsenen widerspiegelt.

In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein des Kantons St.Gallen ist zur Ausstellung eine Begleitpublikation entstanden, in der Historiker mit verschiedenen Fachleuten über ihre Erfahrungen und Forschungsarbeiten berichten, unter anderem haben sich die St.Galler Stadtarchive, die Kantonsbibliothek Vadiana, das Staatsarchiv und das Stiftsarchiv beteiligt.

Diese wissenschaftliche Grundlage ermöglicht Einblicke in die Stationen der Kindheit – in der Stadt und auf dem Land, zuhause und im Kinderheim, in der Schule und in der Freizeit, in gesunden und kranken Tagen.

Zeitzeugen erzählen

Eine weitere wichtige Quelle für die Ausstellung war ein Oral History-Projekt mit Zeitzeugengesprächen, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind; Erinnerungen aus der jüngeren Vergangenheit an die Jugendzeit in einer mehrheitlich viel ärmeren Ostschweiz, in der Kinder oft zum Familieneinkommen beitragen mussten und sich mit wenig zufriedengaben.

Dazu werden in der Ausstellung Erinnerungsstücke aus der Museumssammlung gezeigt und ein reiches Begleitprogramm vorgestellt. Geplant sind zum Beispiel Erzählcafés, Vorträge, Führungen mit einer Zeitzeugin, Kinder-Workshops mit Spielen von früher oder Anlässe mit Kindern, die andere Kinder durch die Ausstellung führen. Ein Wettbewerb lädt Jugendliche in den Sommerferien ein, ihre Grosseltern zu interviewen.

200 Jahre Kinderfest

Die Kindheitsausstellung lässt den Alltag früher aufleben und feiert zudem ein Jubeljahr: Das St.Galler Kinderfest, das dieses Jahr seinen 200. Geburtstag begeht. In diesem Ausstellungssaal gibt auf einem Laufsteg nicht nur viele weisse Stickereikleider von jungen Damen und Mädchen zu sehen, sondern auch Anzüge von Knaben um 1900 oder die Uniform eines Tambours.

Auf einer Grossleinwand werden Impressionen vergangener Kinderfeste gezeigt – und ein Banner mit den Namen von Jugendlichen heute vermittelt, dass St.Gallen eine multikulturelle Stadt und das Kinderfest ein Fest für alle ist.

pd/jos