Die Findungskommission der Gemeinde Lütisburg, in der die Parteien SVP, FDP, Die Mitte sowie die SP vertreten sind, hat sich in den letzten Wochen intensiv mit der Nachfolge für das Gemeindepräsidium beschäftigt. In verschiedenen Sitzungen wurden Bewerbungen geprüft, diskutiert und priorisiert. Schliesslich wurden eine Kandidatin und ein Kandidat zu ei- nem vertieften Bewerbungsgespräch eingeladen. Dabei zeigte sich Katharina Meier als engagierte und kompetente Persönlichkeit.
Verbundenheit mit der Gemeinde
Besonders beeindruckte ihre Verbundenheit mit Lütisburg. Sie formulierte dies wie folgt: «Die Zukunft von Lütisburg liegt mir besonders am Herzen. Hier bin ich zu Hause, hier ging ich zur Schule, hier wurde ich im Turnverein gross und hier streifte ich an der Thur und am Necker herum. In Lütisburg kenne ich einen Grossteil der Bevölkerung und verfolge das Tun und Lassen seit Jahren.» Katharina Meier bringt zugleich einen Master in Mittelalterarchäologie und Kunstgeschichte und vielfältige Berufserfahrungen mit. Aktuell arbeitet sie als selbständige Bauhistorikerin sowie als Redaktorin und Journalistin. Sie ist Mitglied der FDP und deren Untergruppen Umweltfreisinnige und FDP-Frauen.
Fragen an die Kandidatin
Gerne stellt Ihnen die Findungskommission Katharina Meier noch etwas breiter vor. Die Fra- gen stellt Jean-Claude Kleiner, der diese Kommission als Berater begleitet. Katharina Meier, vorerst herzliche Gratulation zur Wahlempfehlung der Findungskommission als Gemeindepräsidentin von Lütisburg. Wir erlauben uns in diesem Zusammenhang einige Fragen an Sie zu richten:
1. Was motiviert Sie, sich für das Präsidium der Gemeinde Lütisburg zur Verfügung zu stellen?
Ich würde sehr gerne gemeinsam mit der Bevölkerung, dem Gemeinderat, der Verwaltung anstehende Projekte und Herausforderungen der Gemeinde Lütisburg angehen – mich reizt dieses Amt seit langem. Jetzt war es für mich der richtige Zeitpunkt für eine Kandidatur. Ich würde mich enorm über die interessante und vielschichtige Aufgabe zugunsten der Gesell- schaft freuen – diese funktioniert dann am besten, wenn jeder und jede seine Qualitäten und Gestaltungsfreude einbringt.
2. Lässt sich Ihr berufliches Engagement als Bauhistorikerin und Redaktorin zeitlich mit dem Amt als Gemeindepräsidentin mit einem Pensum von 50% vereinbaren?
Nein, dies würde den Bogen überspannen. Sollte mich die Lütisburger Stimmbevölkerung ins neue Amt wählen, würde ich die freiberuflichen Tätigkeiten als Bauhistorikerin sowie die di- versen Mandate als Journalistin niederlegen. Vorerst beibehalten will ich die 40%-Anstellung bei der Kantonalkirche bzw. beim Kirchenboten.
3. Welche Eigenschaften sprechen für Sie als Gemeindepräsidentin? Weshalb soll Sie die Bevölkerung wählen?
Durch den Journalismus, bei dem ich auch Teamleiterin des «Alttoggenburgers» war, und als Kleinstunternehmerin bringe ich das nötige Rüstzeug sowie ein breites Wissen, Sozialkompetenz und Erfahrung mit. Die Gemeinde ist mir vertraut, und ich wage zu behaupten, zu wissen, wo der Schuh drückt. Ich erachte mich als integren, pragmatischen, offenen, authen- tischen und lösungsorientierten Menschen, der auch gerne anpackt. Zudem zeichnet mich Unabhängigkeit aus: Ich habe weder verwandtschaftlich noch wirtschaftlich Interessenskonflikte und kann so im Sinne des Gemeinwohls agieren. Und: ich fühle mich mit Lütisburg stark verbunden.
4. Wo würden Sie in Lütisburg Akzente setzen? Was fehlt in Lütisburg?
Die Gemeinde Lütisburg ist bevölkerungsmässig und finanziell nicht die mächtigste. Sie kleinreden, wäre aber falsch, denn sie kann – sowohl politisch wie auch schulisch – auf einer intakten Verwaltung und guten Infrastruktur aufbauen. Aus dieser Stärke heraus erneut eine Fusion mit einer Nachbargemeinde ins Auge zu fassen und/oder im Dialog eine Einheitsge- meinde zu prüfen, sollte eine Stossrichtung mit dem Ziel sein, soviel «Lütisburg» wie möglich zu erhalten. Wichtig dabei ist die Kommunikation. Sie könnte gerne noch etwas ausgebaut werden, offensiver sein. Zur zweiten Frage: Mit dem Ja zur neuen Mehrzweckhalle wird Lü- tisburg ein Manko beheben. Die Brücken und das Hallenbad harren einer Lösung. Ob etwas fehlt, liegt aber immer im Auge des Betrachters. Deshalb ein Wunsch mit «weichem» Faktor: Wenn es um die Gemeinde ging, erlebte ich Lütisburg immer mit viel «Kitt». Die Vereine sind dabei massgeblich beteiligt. Eine zusätzliche Aktivität, organisiert von der Behörde – ob eine Sternwanderung mit anschliessendem Grillieren oder ein Zusammensein bei Spiel und Spass auf dem Schlosshügel, egal was – könnte helfen, diesem «Kitt» Sorge zu tragen.
5. Auf was kann sich die Bevölkerung von Lütisburg verlassen, wenn Sie gewählt würden?
... dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne des Gemeinwohls ausü- ben werde, der Lütisburgerin und dem Lütisburger mit Respekt begegne, Probleme und An- liegen ernstnehme und Lösungen finde.
Herzlichen Dank für Ihre Antworten. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Für die Findungskommission: Dominik Agosti, Ruedi Epper, Barbara Erni Kuhn, Simon Künzle, Philipp Räss, Werner Scherrer, Magnus Thalmann, Martin Zuber, Jean-Claude Kleiner