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Polizeinews
14.03.2024

Fischsterben per Knopfdruck – Das sind die Stimmen zur Wittenbach-Katastrophe

Der betroffene Fisch: Die Bachforelle
Der betroffene Fisch: Die Bachforelle Bild: zvg
Es sind gerade einmal ein paar Tage vergangen, seit eine Katastrophe Wittenbach heimsuchte. Mittlerweile sind die Auswirkungen der Bschötti auf Flora und Fauna klar und greifbar. Das sagen Experten.

Rund vierhundert Todesopfer und Schäden an Flora und Fauna. Das ist die Bilanz nach der Bschötti-Katastrophe. Ein kleines Kind löste diese aus, indem es auf einen banalen Knopf drückte und in der Folge ein ganzes Silo voll Bschötti auslief.

Fische erstickten

Marcel Zottele, Fischereiaufseher, war vor Ort und konnte sich ein Bild der Auswirkungen machen. «Ich konnte fast vierhundert Bachforellen zählen. Sie alle sind verendet. Das ist ein Totalausfall!» Doch die Fische sind nicht einfach nur gestorben – ihnen wurde ein langsamer und qualvoller Tod zuteil. «Sie sind erstickt, weil die Bschötti den Sauerstoffgehalt im Wasser durcheinandergebracht hat.» Kleinlebewesen und Pflanzen wurden nicht untersucht, aber man weiss, dass sie in Mitleidenschaft gezogen wurden. Konkret betrifft dies den Studerswilerbach und den Hofenbach.

Man mag vermuten, dass ein solcher Totalausfall auf natürlichem Wege wieder reguliert werden kann. Beispielsweise indem sich die Fische untereinander paaren und sich auf diese Art wieder vermehren. Doch das ist nicht so einfach. «Der Ausbruch fand am Anfang des Gewässers statt. Durch die starke Strömung und vor allem durch den Höhenunterschied können die Fische nicht einfach stromaufwärts schwimmen.» Stattdessen müssen manuell von Hand Fische ausgesetzt werden. «Bis der Bestand also wieder einigermassen gesund ist, dauert es sechs Jahre.»

Bevölkerung ist sicher

Ein ähnlich dunkles Bild zeichnet man auch beim Amt für Jagd und Fischerei. Eine Sprecherin sagt auf Anfrage: «Es gibt einen unmittelbaren Einfluss auf die Fauna und Flora. Ausserdem hat die fehlende Bschötti auch einen geringen Einfluss auf die Wiesenerträge in der Landwirtschaft.»

Und wie geht es jetzt weiter? «Eine eigentliche Bachreinigung findet nicht statt. Gestern wurde der Schieber im Hofenbach geschlossen und so das mit Bschötti verschmutzte Wasser eingestaut, abgepumpt und über eine Leitung mit dem Schleppschlauchverteiler auf einer nahen Wiese entlassen. Zusätzlich wurde dem Bach Wasser zur Verdüngung eingeführt.»

Für die Bevölkerung ändert sich an der Katastrophe übrigens nichts. «Es müssen keine Massnahmen ergriffen werden.»

Fabian Alexander Meyer