Die Medienmitteilung des Bündnisses Gesundheit liest sich wie folgt:
«Die anstehenden Kantonsrats- und Regierungsratswahlen bieten der St.Galler Bevölkerung die Gelegenheit, die zukünftige Gesundheitspolitik und deren Herausforderungen zu überdenken. Das Gesundheitswesen befindet sich im Wandel. Die Hoffnung dieser Politik war, dass durch Konzentration der Kräfte eine Professionalisierung erreicht und Synergien genutzt werden könnten.
Wandel in den Spitälern
Mit der Corona-Pandemie standen die Spitäler vor gewaltigen Herausforderungen, die sie trotz der Belastung rund um die Uhr, mit grösster Flexibilität meisterten. Mit den Spital-Schliessungen in Flawil, Rorschach und Wattwil wurde versucht diesem Wandel zu begegnen.
Das Bündnis Gesundheit begleitete den Wandel stets, brachte wertvolle Inputs ein und versuchte auf den bereits bestehenden Fachkräftemangel und deren drohende Auswirkungen aufmerksam zu machen. Umso grösser war der Schock, als es plötzlich zu Massenentlassungen kam. Begründet wurde dieser Schritt mit den Defiziten, welche die Spitäler schreiben.
Druck wegen roter Zahlen
Dass die Spitäler bei aller Bereitschaft, sich zu entwickeln, weiterhin rote Zahlen schreiben, hat verschiedene Ursachen: das zuvor bestehende 15-jährige Baumoratorium und dessen finanzielle Auswirkungen, Tarife, die schon vor der Teuerung nicht kostendeckend waren, der Fachkräftemangel, welcher zu Bettenschliessungen geführt hat oder das Loch, das während der Corona-Pandemie zusätzlich entstanden ist.
Das Bündnis Gesundheit nimmt von Seiten der Mehrheit der Regierung und dem Kantonsrat in dieser angespannten Situation v.a. eines wahr: Druck. Das Hauptaugenmerk auf Profit und Rentabilität!
Bevölkerung steht vor Wahl
Die bevorstehenden Wahlen sind somit eine Richtungswahl. Welches Gesundheitssystem will sich die St.Galler Bevölkerung leisten? Soll es eines sein, in dem Pflege und Ärzteschaft in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen und trotz Schichtarbeit für einen herausfordernden Beruf gewonnen und gehalten werden können, dank ausreichender Ressourcen und einer zeitgemässen Infrastruktur. Oder wünschen wir ein Gesundheitssystem, in dem es um Rentabilität geht und in welchem das Personal primär als Kostenfaktor wahrgenommen wird und die Patientinnen und Patienten dazu dienen, den Ertrag zu steigern?
Das Bündnis Gesundheit ermuntert alle Stimmberechtigten, die Wahlunterlagen zu studieren. Was ist Ihnen wichtig und wie kann ein Gesundheitssystem für alle auch in Zukunft gewährleistet werden? Nehmen Sie an der Wahl teil und geben Sie Ihrer Meinung Ausdruck. Eine hohe Wahlbeteiligung stärkt dem zukünftigen Parlament den Rücken und ermöglicht breit abgestützte Entscheide, welche für uns alle wegweisend sein werden.»
Wahlempfehlungen
Diese Kandidaten empfiehlt das Bündnis Gesundheit für die Regierungsratswahlen:
- Laura Bucher (SP)
- Bettina Surber (SP)
Für den Wahlkreis Toggenburg schlägt das Bündnis Gesundheit folgende Kandidatinnen zur Wahl in den Kantonsrat vor:
- Seraina Baumgartner, Neu St. Johann (FDP)
- Bettina Gertsch, Hemberg (SP)
- Lisa Leisi, Dietfurt (EDU)