Die Mehrzweckhalle Lütisburg wurde 1970 fertiggestellt. Seit 2005 werden dringend notwendige Sanierungen hinausgeschoben. Die bisherigen Anläufe, ein Projekt für die neue Mehrzweckhalle zur Ausführung zu bringen, sind gescheitert. Auf Grund des beim Schulhaus festgestellten Zinkfrasses beim Flachdach, muss davon ausgegangen werden, dass das Flachdach der Mehrzweckhalle nach 30 Jahren dieselben Mängel aufweist.
Nur notwendigste Reparaturen
Im Innenbereich fanden bisher nur die notwendigsten Reparaturen statt. Die sanitären Anlagen weisen grosse Schäden auf. Im Halleninnenbereich werden mit den Holz-Abschrankungen bei den Fenstern die sicherheitstechnischen Vorgaben nicht mehr erfüllt. Die Turnhalle ist in die Jahre gekommen. Jedoch würde sich eine komplette Sanierung nicht lohnen. Die heutige Halle mit 11 x 20 m entspricht nicht den Normmassen und ist für Lütisburg mit rund 1’600 Einwohnerinnen und Einwohnern und für den Schulbetrieb zu klein. Beim Erweiterungsbau der Schule wurden der neue Technikraum und die Anschlüsse Wasser, Elektrisch und Fernwärme so konzipiert, dass beim Abriss der Mehrzweckhalle das Schulhaus autonom weiterbetrieben werden kann.
Projekt von Arbeitsgemeinschaft Bischoff/Stutz
Nun liegt das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Bischoff/Stutz, Wolfhalden/Degersheim. Der längsrechteckige Baukörper kragt gegen Westen und Süden leicht aus, nimmt im Erdgeschoss Parkplätze auf und im Obergeschoss die Turnhalle. Ihre Längsseite ist zur Strasse hin abgesetzt. Die Mehrzweckhalle ist zweiseitig belichtet und nimmt mit der Hauptfensterfront Bezug zum Aussenraum. Das Foyer folgt unmittelbar nach dem Hauptzugang. Die Küche liegt neben dem Foyer und kann von aussen direkt bedient werden. Geräteraum und Garderoben sind in guter betrieblicher Beziehung zur Hallenfläche.
Baukonstruktion
Grundsätzlich sind alle erdberührten und der Feuchtigkeit ausgesetzten Bauteile wie Garderoben, Duschen, Küche, Nasszellen, WC-Anlagen und die Verkehrswege in massiver Bauweise vorgesehen. Im Gegensatz dazu ist der Hallenkörper mit der grossen Spannweite von 19 m als Ingenieur-Holzbau konstruiert und vollständig flächenbündig mit Tannenholz ausgekleidet. An der Süd - und Westfassade sind Solarpaneele vorgesehen. Das Flachdach über dem Hallenkörper und den Nebenräumen wird begrünt. Beheizt wird die Turnhalle, wie das Schulhaus schon heute, mit Fernwärme.
Baukosten und Steuerfusserhöhung
Es wird mit Baukosten inklusive der Solaranlage von 8, 172 Mio. Franken gerechnet. Das Projekt kostet, nach Abzug der Schenkung / Spenden für die Verbreiterung und Unterteilbarkeit der Halle 7.5 Mio. Franken plus Fr. 100’000 für die Solaranlage. Des Weiteren muss jährlich mit zusätzlichen Unterhaltskosten (inkl. Personalkosten) von rund Fr. 60‘000 gerechnet werden. Aufgrund der aktuell bekannten Rahmenbedingung muss für das geplante Bauprojekt isoliert betrachtet mit einer Steuerfusserhöhung von rund 15 % bis 17 % gerechnet werden.
Mahnende und ermutigende Stimmen
An der Orientierung gab es betreffend Steuerfusserhöhung die mahnende Stimme von Hannes Detleefs, der auf die steigenden Kosten in allen Lebensbereichen hinwies und auf die anstehenden Projekte der Gemeinde Lütisburg selbst. Im Gegenzug plädierte Paul Krämer für Mut und Zuversicht, Eigenschaften, die schon vor über 50 Jahren herrschten und der Gemeinde ein Schulhaus und eine Turnhalle erst ermöglichten. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass in den vergangenen Jahren der Steuerfuss total um 24 Prozent gesunken, immer auf die Erhöhung der Steuer hingewiesen worden sei, sobald Investitionen anstünden.
Die Bürgerschaft befindet am 3. März an der Urne über den Kredit-Antrag, der auch vom Gemeinderat unterstützt wird.