Beim vorletzten Spiel dieses Jahres gegen die Volleyball Academy erwartete die Damen von Trainer Mäsi Erni eine durchaus lösbare Aufgabe. Gegen die Zürcherinnen lagen die nächsten Meisterschaftspunkte in Griffnähe, doch bis diese feststanden, mussten noch ein paar Klippen umschifft werden.
Die Toggenburgerinnen mit dem besseren Start
Die Wattwilerinnen erwischten den klar besseren Start und waren in allen Belangen den Zürcherinnen überlegen. Diese legten die Latte im ersten Satz allerdings auch nicht allzu hoch. Beim eigenen Service agierten die Züricherinnen viel zu fahrig und wirkten in der Annahme zum Teil überfordert. Raiffeisen Volley Toggenburg nahm die Geschenke dankend an und spulte sein Programm routiniert ab. Mit einer schönen Finte von Passeuse Dora Komlodi schlossen die Wattwilerinnen den ersten Satz zum 25-15 ab.
Konzentration verloren
Zu einfach schien Volley Toggenburg den ersten Satz gewonnen zu haben. Die Wattwilerinnen verloren in der Folge sowohl die Konzentration als auch die vielbeschworene Körperspannung. Prompt kam die Academy besser ins Spiel, senkte ihre eigene Fehlerquote und profitierte von ungewohnten Nachlässigkeiten des Gästeteams. Vor allem Offensiv agierten die Wattwilerinnen etwas gar arglos, was die Zürcherinnen prompt zum Satzausgleich ausnutzen konnten.
Kein Spiel für Volleyballenthusiasten
Vor allem in Bezug auf die Fehlerquote war der dritte Satz alles andere als eine Offenbarung. Allein die Servicefehler auf beiden Seiten liessen kein schönes Spiel aufkommen. Da die Wattwilerinnen zudem die Schwäche in der Annahme der Zürcherinnen schonungslos aufdeckten, steuerten sie im dritten Satz dem ungefährdeten 25-15 Satzsieg entgegen.
Blitzstart hingelegt
Raiffeisen Volley Toggenburg legte im vierten Satz einen Blitzstart hin und ging dank der solide agierenden Topscorerin Haley Roe mit 6-1 in Führung. Den Zürcherinnen gelang es zwar nochmals bis zum 8-7 aufzuschliessen doch agierten die Wattwilerinnen in dieser Phase des Spiels insgesamt stabiler. Ein schöner Servicewinner von Dora Komlodi stellte das Score auf 17-9, was eigentlich die Entscheidung in diesem Spiel hätte bedeuten müssen. Doch die Academy gab den Satz noch nicht verloren, lancierte mehrfach ihre Topspielerin Laura Koutsogiannakis und verkürzte den Abstand kontinuierlich. Nervosität griff in den Reihen der Wattwilerinnen um sich und gleich mehreren Spielerinnen unterliefen unerklärliche Fehler. Bis auf 22-21 hatte sich die Academy wieder herangekämpft und ein fünfter Satz schien bereits Realität zu werden. Doch ein Eigenfehler der Zürcherinnen und ein starker Block von Dora Komlodi entschieden den vierten Satz schlussendlich doch noch zum 25-21 für Raiffeisen Volley Toggenburg.
Volleyball findet im Kopf statt
Der Sieg der Wattwilerinnen geht insgesamt in Ordnung. Über weite Strecken waren sie das stärkere Team, was aber auch an der fehlenden Qualität auf der Gegenseite geschuldet war. Gefährlich wurden die Zürcherinnen meistens nur dann, wenn die Konzentration bei den Wattwilerinnen spürbar nachliess. Der nächste Gegner wird solche Nachlässigkeit mit Sicherheit deutlicher bestrafen, wenn es bereits am nächsten Dienstag auswärts zum Derby gegen VC Kanti Schaffhausen geht.
Matchtelegramm
Volley Academy - Raiffeisen Volley Toggenburg 1 - 3
Sätze: 15-25, 25-21, 15-25, 21-25
Ruebisbachhalle, Kloten - 190 Zuschauer
Raiffeisen Volley Toggenburg: Dora Komlodi, Karin Keller, Florina Bürge, Annouk Erni, Savannah Purdy, Kimi Schnegg, Haley Roe, / Alina Marty (eingewechselt) / Soley Schoop, Cosima Wildberger, Jil Joos, (nicht eingesetzt)