Niemand geringeres als den aktuellen Tabellenführer SmAesch-Pfeffingen empfing Raiffeisen Volley Toggenburg zum Abschluss der Vorrunde. Die Baselbieterinnnen überzeugen durch ihre Konstanz, profitieren von einem ausgeglichenen Kader und haben mit dem ehemaligen Nationaltrainer Timothy «Timo» Lippuner ein weiteres Ass im Ärmel. Doch die Wattwilerinnen bewiesen am Samstagabend erneut, dass sie selbst mit grossen Teams mithalten können.
Wer ist denn hier bitte Tabellenführer?
In der Tat war diese Frage nicht leicht zu beantworten. Raiffeisen Volley Toggenburg startete stark und ging gleich mal mit 6-2 in Front. Zwar kamen die Baslerinnen nach dem verschlafenen Start besser ins Spiel und konnten in der Folge den Ausgleich erzielen. Doch die Wattwilerinnen zeigten Kampfgeist, bestachen mit einer soliden Defensive – und sie machten kaum Fehler! SmAesch dagegen mühte sich Punkt für Punkt dem Satzgewinn entgegen und schien zeitweise die Höhe der Rietsteinhalle falsch eingeschätzt zu haben. Dass sie den ersten Satz knapp mit 25-22 gewannen, lag lediglich daran, dass sie offensiv etwas durchschlagskräftiger waren.
Saubere Spielzüge
Auch in Satz 2 hielten die Wattwilerinnen gut mit und konnten aus einer bemerkenswert stabilen Annahme (Erni, Purdy, Schnegg) saubere Spielzüge aufziehen. Ab Satzmitte schlichen sich jedoch die ersten Unsauberkeiten beim Heimteam ein. Dort ein Servicefehler, dort eine Netzberührung, hier ein Angriffsball, der in die Zuschauerränge flog. Solche Gelegenheiten lässt sich ein SmAesch-Pfeffingen natürlich nicht entgehen und zog zum 19-13 davon. Noch vor Jahresfrist hätte dieser Rückstand zum direkten Satzverlust geführt, doch Raiffeisen Volley Toggenburg 2023 ist nicht mehr das Team aus dem Vorjahr. Dank einer starken Serviceserie von Haley Roe buchten die Wattwilerinnen mit Kampfgeist, Spielwitz und einer ordentlichen Portion Moral die nächsten 5 Punkte in Serie. Nochmals wurde es spannend und das Heimteam schnupperte am Satzgewinn, ehe ein Eigenfehler den Satzverlust zum 25-23 kostete.
Der Favorit müht sich zum Sieg
Auch im dritten Satz schickte sich Raiffeisen Volley Toggenburg daran, den Favoriten zu quälen. Leicht besser in den Satz gestartet, gingen sie mit 11-7 in Front. Bei diesem Zwischenstand entschied sich Trainer Timo Lippuner zu einem Time-Out. Er musste seinen Spielerinnen wohl ins Gedächtnis rufen, dass eigentlich der Tabellenführer in Front liegen müsste. Tatsächlich entwickelte sich nun ein munteres Hin- und her in dem sich beide Teams richtiggehend um dem Satzgewinn prügelten. Ein abstruser Glücksball für Aesch zum 23-20 entschied schlussendlich den Satz zugunsten der Baslerinnen zum 3-0 Sieg.
Bis zu Weihnachten folgen hochkarätige Gegner
Das klare 3-0 widerspiegelt nicht das enge Spiel, welches sich am Samstag in der Rietsteinhalle zugetragen hatte. Raiffeisen Volley Toggenburg war über weite Strecken mindestens ebenbürtig und hatte mit Topscorerin Haley Roe die dominante Figur auf dem Platz. Kritiker mögen anmerken, dass bei den Baslerinnen das halbe Team leicht angeschlagen war, doch das erklärt nicht die Moral und den Kampfwillen, welches Raiffeisen Volley Toggenburg zeigte. Aesch holte sich den Sieg, weil es in den entscheidenden Situationen abgeklärter und Wattwil in diesen Momenten schlichtweg vom Pech verfolgt war. Wenn es Raiffeisen Volley Toggenburg gelingt, diesen kleinen Makel zu überwinden, so könnten sie nächsten Samstag gegen NUC, noch mehr aber gegen Kanti Schaffhausen zu einem wahren Stolperstein gegen diese favorisierten Teams werden.
Matchtelegramm
Raiffeisen Volley Toggenburg – SmAesch-Pfeffingen 0 – 3
Sätze: 22-25, 23-25, 23-25
Rietsteinhalle Wattwil - 180 Zuschauer
Raiffeisen Volley Toggenburg: Dora Komlodi, Karin Keller, Florina Bürge, Annouk Erni, Savannah Purdy, Kimi Schnegg, Haley Roe, / Soley Schoop, Cosima Wildberger, Jil Joos, Alina Marty (alle eingewechselt)