Zu Beginn überzeugten die Wattwilerinnen mit ihrem üblichen Spiel. Aus einer stabilen Verteidigung hielt man die Bälle im Spiel und punktete in regelmässigen Abständen. So lag man im ersten Satz plötzlich mit 11:15 in Führung. Das liess sich das Heimteam aber nicht bieten. Mit einem lautstarken Publikum im Rücken machten die Spielerinnen von Cheseaux immer mehr Druck und drehten so den ersten Satz zu ihren Gunsten. Mit etwas mehr Aggressivität und Abgeklärtheit auf Toggenburger Seite hätte man diesen Satz nach Hause bringen können. Doch auf dem NLA-Niveau braucht es über die ganze Spieldauer eine Topleistung. Wenn man nach 15 Punkten abbaut, ist kein Blumentopf zu gewinnen. Das machten die Wattwilerinnen im zweiten Satz besser. Man liess den Kopf nicht hängen, sondern reagierte auf den ersten Satzverlust. Mit 3:12 ging Toggenburg in Führung. Cheseaux kämpfte sich zwar nochmals auf 17:19 heran. Jetzt waren es aber die Gäste aus der Ostschweiz, die vehement die Entscheidung suchten und so verdient den Satzausgleich realisierten.
Das Heimteam reagierte
Auf Toggenburger Seite spürte man, dass hier im Auswärtsspiel in Cheseaux mehr möglich war. Wenn man eine ähnliche Leistung wie vor Wochenfrist im Spiel gegen Genf abrufen kann, liegen hier definitiv Punkte drin. Mit 6:8 ging Raiffeisen Volley Toggenburg in Führung. Doch dann kam Cheseaux immer besser ins Spiel. Die Topscorerin Harrison war auf der Aussenangriffsposition nicht mehr zu stoppen. Sie verbuchte über die ganze Spieldauer 26 Punkte und kam so auf die doppelte Anzahl Scorerpunkte als die beste Wattwilerin, Savannah Purdy. Das sagt einiges über das Spiel aus. Cheseaux nutzte den Lauf der Amerikanerin aus und spielte nur noch über sie. Die Gäste aus dem Toggenburg fanden kein Rezept mehr, servierten in der Folge auch zu harmlos und liessen dazu ebenfalls in der Qualität der Aktionen nach. Das Heimteam sicherte sich so den dritten Satz und ging mit viel Rückenwind in den vierten Durchgang. Raiffeisen Volley Toggenburg konnte im Gegensatz zum Verlust der Startsatzes nicht mehr reagieren. Es fehlte an allen Ecken und Enden. Das Heimteam hatte so leichtes Spiel, um die Punkte doch noch sicher ins Trockene zu bringen. Mit 3:1 setzten sich so die Favoritinnen aus Cheseaux durch.
Raiffeisen Volley Toggenburg muss sich steigern
Leider konnten die Wattwilerinnen am Samstag nicht ganz an die Leistung des letzten Spiels gegen Genève Volley anknüpfen. Zu gross waren die Schwankungen, um den Gegnerinnen über die ganze Spieldauer Paroli bieten zu können. Am kommenden Samstag schliesst Raiffeisen Volley Toggenburg mit dem Heimspiel gegen das zweitplatzierte Sm’Aesch-Pfeffingen die Vorrunde ab. Mit zwei Siegen liegt man aktuell auf dem 9. Tabellenrang, drei Punkte hinter Genf. Wenn sich die jungen Toggenburgerinnen für die Playoffs qualifizieren wollen, muss das Team definitiv an Konstanz und Qualität zulegen. Sm’Aesch-Pfeffingen ist sicher nicht ein Team, gegen das man gewinnen muss. Doch an einem guten Tag ist alles möglich. Das haben die Wattwilerinnen während der Vorrunde bereits eindrücklich bewiesen.
Matchelegramm
VBC Cheseaux - Raiffeisen Volley Toggenburg 3 – 1
Sätze: 25-21, 18-25, 25-20, 25-16
Cheseaux - 320 Zuschauer
Raiffeisen Volley Toggenburg: Dora Komlodi, Karin Keller, Florina Bürge, Annouk Erni, Savannah Purdy, Kimi Schnegg, Haley Roe, / Soley Schoop Jil Joos (eingewechselt).