Mit Genève Volley empfingen die Damen von Trainer Mäsi Erni einen unbequemen und unberechenbaren Gegner. Zwar stehen die Calvinstädterinnen nur auf Rang 7 der aktuellen Meisterschaft, doch schlugen sie in dieser Saison bereits Düdingen und brachten Sm’Aesch-Pfeffingen an den Rand einer Niederlage. Dass Trainerfuchs Andi Vollmer diese Equipe anführt, macht die Sache auch nicht einfacher. Nur mit einer Topleistung der Wattwilerinnen durfte man daher auf Punkte hoffen.
Eine Überraschung liegt in der Luft
Die Genferinnen starten auch gleich mit ihrer Bestbesetzung und fünf Ausländerinnen. Doch diese staunten nicht schlecht, denn es war Volley Toggenburg, die das Spieldiktat an sich rissen. Variabel in der Offensive und mit einer überragend aufspielenden Libera (Kimi Schnegg) erarbeiteten sich die Wattwilerinnen einen beruhigenden Sechspunkte-Vorsprung. Die Favoritinnen aus der Romandie hatten Mühe im Spielaufbau und leisteten sich zu viele vermeidbare Fehler, was das Heimteam zum souveränen 25-17 Satzsieg auszunutzen konnte.
Eröffnungsfurioso verlor an Fahrt
Im zweiten Satz vermochte Genf seine Fehlerquote zu senken und schien im Spiel angekommen zu sein. Das Eröffnungs-Furioso der Wattwilerinnen verlor nun ebenfalls an Fahrt. Vor allem auf der Mitteposition bekundete das Heimteam vermehrt Mühe um die Genfer Verteidigung überwinden zu können. Mit 12-9 lag Volley Toggenburg bereits zurück, ehe die Genferinnen den Vorsprung mit drei leichtsinnigen Fehlern verspielten. Just zu jenem Zeitpunkt wechselte Trainer Mäsi Erni zudem die junge Soley Schoop ein, die mit ihren wuchtigen Services den Satz kurzerhand drehte. Mit einer Routine, die den Wattwilerinnen vor Wochenfrist gegen Glaronia noch gefehlt hat, beendete Raiffeisen Volley Toggenburg auch den zweiten Satz zum 25-22. Weitere Saisonpunkte waren somit bereits Tatsache.
Die Rietsteinhalle bebt
Doch die Wattwilerinnen wollten noch mehr. Angeführt vom überzeugend agierenden kanadischen Offensivtrio in den Reihen des Heimteams, setzte sich die Toggenburgerinnen leicht ab. Genève Volley versuchte zu reagieren, wechselte die Zuspielerin aus und konnte dank Topscorerin Jody Larsson lange Gegenwehr leisten. Beim Stand von 18-18 leistete sich der Genfer Angriff jedoch einen Totalaussetzer gefolgt von einem hart umkämpften und strittigen Ball zugunsten der Wattwilerinnen. Damit war der Widerstand der Genferinnen gebrochen. Unter dem tosenden Beifall der rund 180 Zuschauer ging auch der dritte Satz mit 25-22 verdient ans Heimteam.
Raiffeisen Volley Toggenburg zeigt Moral
Der Sieg gegen Genève Volley kommt eine Woche nach der bitteren Niederlage gegen Glaronia zum richtigen Zeitpunkt, analysierte Florina Bürge nach dem Schlusspfiff. Natürlich spielten die Genferinnen nicht auf ihrem gewohnten Niveau. Doch den Sieg haben sich die Wattwilerinnen dennoch selber herausgespielt. Offensiv zeigte das kanadische Trio in Diensten der Toggenburgerinnen eine starke Partie. Passeuse Dora Komlodi zeigte ein überragendes Spiel. Topscorerin Haley Roe war der gewohnt sichere Wert und auch Savannah Purdy konnte starke Akzente setzen. Abgerundet wurde die solide Leistung von Raiffeisen Volley Toggenburg von einer quirligen Libera (Kimi Schnegg), die in der Verteidigung zur Höchstleistung auflief. Mit einer solchen Leistung darf man zuversichtlich auf die nächste Partie gegen VBC Cheseaux blicken.
Matchtelegramm
Raiffeisen Volley Toggenburg – Genève Volley 3 – 0
Sätze: 25-17, 25-22, 25-22
Rietsteinhalle Wattwil - 180 Zuschauer
Raiffeisen Volley Toggenburg: Dora Komlodi, Karin Keller, Florina Bürge, Annouk Erni, Savannah Purdy, Kimi Schnegg, Haley Roe, / Soley Schoop (eingewechselt) / Cosima Wildberger, Jil Joos, Alina Marty, (nicht eingesetzt)